Die Prostituierten sind weitergezogen
Straßenprostitution ist seit Januar in Augsburg verboten. Viele Anwohner sind darüber erleichtert. Aber die Arbeit mit Sex geht weiter.
„Mama, warum hat die Frau keine Hose an?“ Tim ist fünf Jahre alt und brachte seine Mutter oft in Verlegenheit mit Fragen nach der ungewöhnlichen Nachbarschaft. Der Junge wohnt im Industriegebiet Lechhausen. Da, wo spärlich bekleidete Frauen bis vor wenigen Wochen auf dem Straßenstrich Sex gegen Geld tauschten. Für die Anwohner war das ein Ärgernis, immer wieder fand Tims Mutter benutzte Kondome und Spritzen vor ihrer Haustür. Seit Januar ist der Straßenstrich in Augsburg verboten, Tims Eltern und die Nachbarn sind erleichtert. Die Prostituierten sind weiter gezogen. Aber wohin?
Das zweistöckige Haus steht etwa 200 Meter entfernt von Tims Zuhause in einer Seitenstraße. Einmal Klingeln, ding-dong, da steht sie in der Tür. Sie ist 1,85 Meter groß, trägt das dunkelbraune Haar zu einem strengen Dutt verknotet und lächelt breit. „Hi, schön, dass du da bist!“ Der Name, mit dem sie sich vorstellt, steht so sicherlich nicht in der Geburtsurkunde. Ihr Körper steckt in einem schwarzen Lackkorsett, die Füße in zehn Zentimeter hohen Glitzer-High-Heels in Rot. Sie stakst die Eisenstufen zur Bar hinunter. Es riecht nach kaltem Rauch. „Mach’s dir gemütlich, willst ’nen Kaffee?“ Sie verschwindet nach oben, gleich will sie mehr erzählen von ihrem Beruf, der „so Spaß macht“.
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