Edelweiß und Hakenkreuz
Auch der Alpenverein hat eine braune Vergangenheit, die erst jetzt aufgearbeitet wurde. Der Augsburger Florian Pressler forschte im Sektionsarchiv
Vor den Alpenvereinshütten in den Bergen wehte die Hakenkreuzfahne. Juden und anderen „Nichtariern“ waren Zutritt und Nachtlager verboten. Die Jahresberichte der Sektionen strotzten vor NS-Propaganda. Die Jugendgruppen wurden zu HJ-Bergfahrtengruppen umfunktioniert, junge Bergsteiger und Kletterer zu Gebirgsjägern ausgebildet. Auch der Alpenverein hat eine braune, antisemitische und völkische Vergangenheit, die sogar bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreicht. Sie wurde Jahrzehnte schamhaft verschwiegen und erst jetzt aufgearbeitet. Der Historiker Dr. Florian Pressler von der Uni Augsburg hat die politische Geschichte der Augsburger Alpenvereinssektion erforscht. Seine Ergebnisse ergänzen die Wanderausstellung des DAV „Bergheil! Alpenverein und Bergsteigen 1918 bis 1945“, die noch bis Freitag in der Schalterhalle der Kreissparkasse am Martin-Luther-Platz gezeigt wird.
Pressler, 37, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für neuere und neueste Geschichte, selbst Sektionsmitglied und begeisterter Berggeher, hat viele Stunden auf dem Dachboden der Sektionsgeschäftsstelle im Burggrafenturm verbracht, in alten Ordnern gestöbert, in Archiven nachgelesen, Fotos gesichtet. „Es war eine Idee unseres Vorsitzenden Ulrich Kühnl, der auf mich während einer Gemeinschaftsfahrt zukam“, erinnert sich Pressler. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Wanderausstellung „Berg Heil!“, ein Forschungsprojekt der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol, auch in Augsburg gezeigt werden sollte.
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