Ein Mensch, wie ihn sich das Kino erträumt
Augusto Macedo war der älteste Taxifahrer von Lissabon. Sein Dienstauto: ein Oldtimer. Wolf Gaudlitz hat ihm mit „Taxi Lisboa“ ein Denkmal gesetzt.
Man stelle sich diesen Taxifahrer einmal vor: mehr als 90 Jahre alt, immer noch Tag für Tag im Dienst. Sein Taxi ist nicht irgendein aktuelles Automodell, sondern ein Oldtimer, Baujahr 1928. Das klingt wie eine Figur aus einem modernen Märchen oder Film. Den Taxifahrer gab es aber wirklich, er arbeitete in Lissabon, lebte von 1902 bis 1997 und hieß Augusto Macedo. Ihn traf 1994 der Filmemacher Wolf Gaudlitz. Und er erkannte sofort, dass er einen außergewöhnlichen Menschen vor sich hatte, einen, der ins Kino gehört, einen, dem er ein Denkmal setzen muss.
Zwei Jahre später lief der Film „Taxi Lisboa“ in den deutschen Programmkinos an und fand von dort seinen Weg in über 20 Länder. So märchenhaft die Hauptfigur, dieser Taxifahrer, erscheint, so rätselhaft und reizvoll ist der Film. In ihm heben sich die Genregrenzen auf. Auf der einen Seite ließ Gaudlitz den Taxifahrer Augusto Macedo durch Lissabon fahren – hier klassische Dokumentation –, auf der anderen Seite wirkten Schauspieler mit, spielte Gaudlitz mit der Wirklichkeit und ließ Macedo im Film sagen, dass er schon Picasso und Pessoa durch die Straßen Lissabons gefahren habe. Man glaubt es dem Film sofort, aber es stimmt nicht, weil es hinzuerfunden ist.
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