Ein Schrei nach Erlösung
Die berührende, expressive Malerei von Rita De Muynck im Diözesanmuseum
Rita Marie De Muynck ist Flämin, und das Bild ihrer Heimat hat die Malerin künstlerisch geprägt – auch die Liebe zu Kühen erfüllt sie in ihrer neuen Wahlheimat Bayern. Doch ihre Kühe stehen nicht friedlich auf der Weide. Ihre Kühe brüllen vor Wut und stemmen ihre Vorderläufe energisch in den Boden. Sie verdrehen sich verzweifelt, um ihr Kälbchen zu lecken, das sie doch nicht erreichen können. Und sie träumen vom Himmel der Kühe, der ihnen die Ruhe verschafft, die ihnen in der Massentierhaltung unserer Tage nicht vergönnt ist.
Das sind wahrlich keine harmonischen Momente, aber Ausdruck der Achtung vor der Würde der Tiere – und für ihre „Sehnsucht nach Erlösung“, wie die neue Ausstellung im Diözesanmuseum St. Afra heißt. De Muynck malt mit expressivem Ges- tus, sie wählt schreiende Farben und trägt sie kraftvoll auf die Leinwand auf. Das hat etwas vom Blauen Reiter, und tatsächlich lebt die Malerin am Kochelsee, wo die Künstlerbewegung vor 100 Jahren aufblühte. De Muyncks Palette ist ausgesprochen differenziert, gern verwendet sie emotionale Farben, die dem Gegenständlichen vertiefte Aussage verleihen. Diese Bilder bekennen sich zur (oft geschundenen) Kreatur und enthalten Reflexe auf menschengemachte, üble Zustände, sei es der Entzug der Kälbchen direkt nach der Geburt oder die massenhafte Keulung von Rindern, um die Seuche BSE auszurotten. Die Farben protestieren gegen eiskalte Verzweckung des Tieres. Selbst die rotfleischigen Rinderhälften am Haken im Schlachthaus künden von der Schönheit der Schöpfung. In Rosa, Orange, Purpur und Ocker leuchten die inneren Strukturen des Lebens.
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