Ein wilder Auftritt
Apollon Musagète in Bannacker
Es war, als hätte Apoll sich den Lorbeer vom Haupt gerissen, sich in einen nordischen Bergkönig verwandelt und mit seinem wilden Berggeistergefolge die vornehme Halle im Herrenhaus Bannacker gestürmt. Doch die Rede ist nicht von Peer Gynt, aber doch von Edvard Grieg und von der atemberaubenden Wiedergabe seines Streichquartetts g-Moll durch das phänomenale Quartett Apollon Musagète.
Und wenn man diesen Auftritt als „wild“ bezeichnet, so bedeutet das Wort hier nicht „zügellos, chaotisch“, sondern im Gegenteil höchste Kontrolle und Perfektion gepaart mit radikaler Intensität des Ausdrucks. Damit machten sich die Musiker verdient um die Neuentdeckung eines Werks, das im Rahmen der Kammermusiktradition des 19. Jahrhunderts ein Schattendasein führt. In seiner archaisch anmutenden Klangwucht, seinen naturnahen jähen Stimmungswechseln, seinen melodischen Folklore-Anklängen bringt es eine originelle Note in diese Tradition ein. Genau um diese – wenn man so will – Zerrissenheit ging es den vier Musikern mit ihrer Interpretation, die innerhalb eines weit gespannten Klangraums die klanglichen und rhythmischen Gegensätze ungeheuer präzise und fast überspitzt herausarbeiteten.
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