Eine Heimat auf Zeit
Auch das Architekturmuseum Schwaben trägt zum Friedensfest bei – mit Entwürfen für Flüchtlinge
Seit sie vor Jahren die schrecklichen Zustände in der ehemaligen Asylunterkunft Fabrikschloss sah, ist für Christiane Lembert-Dobler das Thema des Wohnens von Flüchtlingen eine Herzensangelegenheit. Und so konzipierte sie zusammen mit der Hochschule Augsburg und der Technischen Universität München eine Bauwerkstatt als ein wichtiges Projekt des diesjährigen, von ihr verantworteten Friedensfest-Programms. Die Ergebnisse zeigt eine dreiteilige Ausstellung im Architekturmuseum Schwaben, und man sieht dort: Ideen für menschenwürdiges Wohnen und Mut zur Partizipation, zum gemeinsamen Planen von Experten und Betroffenen gibt es durchaus – es fehlt nur die Umsetzung.
Von Flüchtlingen will Christian Peter, Professor für Baukonstruktion und Entwurf an der Hochschule Augsburg, eigentlich gar nicht reden. Lieber spricht er von „Wohnbedürftigen“, denn einer Wohnung, einer Heimat bedarf jeder Mensch, ganz gleich ob er von hier ist oder aus der Fremde kommt. Oder er spricht davon, für Heimatlose eine Heimat zu schaffen. Peter versucht also, seinen Studierenden als moralische Haltung beim Entwerfen beizubringen, nicht zwischen Zielgruppen erster und zweiter Klasse zu unterscheiden. Auch die Flüchtlinge sollen mittendrin leben in der Stadtgemeinschaft, am Leben teilhaben können, statt in Lagern oder provisorischen Unterkünften hausen zu müssen. Teilhabe, Partizipation, das muss die Leitlinie beim Entwerfen für alle Wohnbedürftigen sein, und um dieses Ziel umzusetzen, dazu braucht es in der gegenwärtigen politischen Situation Mut.
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Wieder einmal die sattsam bekannte Mischung aus Idealismus, Naivität und Eigeninteressen der Architektengilde: wir schaffen kleine Minderheiten-Ghettos und wundern uns anschließend, wenn es nicht funktioniert. Leider alles schon vielfach erlebt. Mit Mut hat das nichts zu tun, eher mit einer gewissen standhaften Realitätsverweigerung.