Internationaler Jazzsommer: Eine beglückende Begegnung

VonThomas Fitterling

Der Saxofonist und Klarinettist Bennie Maupin gehört zu den Altmeistern des Jazz. Zusammen mit dem Christian-Stock-Trio gelingen ihm bewegende musikalische Momente

Es ist Tradition beim Augsburger Jazzsommer, dass das Trio des Festivalleiters Christian Stock an einem Abend als Gastgeber für einen internationalen Star fungiert. Die Kombination von lokaler Rhythmusgruppe und auswärtigem Bläser-Star hat Tradition im Jazz; ermöglicht sie es doch Solisten in der späten Phase ihrer Karriere, auch ohne die Zwänge des Unterhalts einer eigenen Band auftreten zu können. Konzerte mit sonst kaum zu hörenden Klassikern des Genres werden so möglich, und für engagierte Begleiter eröffnen sich traumhafte Möglichkeiten der Begegnung. Dieser Traum erfüllte sich heuer für das Christian-Stock-Trio in der Person des 75-jährigen Saxofonisten und Klarinettisten Bennie Maupin aus Los Angeles.

In den 60er Jahren war der Afroamerikaner Teil der musikalischen Umwälzungen in der Jazzmetropole New York. Er spielte mit Hard-Bop-Legenden, Avantgardisten und wurde schließlich von Miles Davis für dessen als Urknall der Fusion Music empfundenes Album „Bitches Brew“ engagiert – allerdings nicht wie von Maupin erhofft als Saxofonist, sondern als Bassklarinettist. Bei seinem Auftritt im Glashaus des Botanischen Gartens kam dann das Instrument von „Bitches Brew“ nur in einem Stück zum Einsatz und Fusion blieb eine ferne Reminiszenz.

Augsburg