Einkehren beim Bäckerwirt

VonHerbert Dettweiler

Alte Wirtshäuser Johann Karl Angerer verließ einst sein Haus, um das Gasthaus zur Sonne zu betreiben. Er braut kein Bier, baut aber eine Kegelbahn ein. Die Wirtshaus-Tradition endet im Jahr 2009

Lehmingen Schon im ausgehenden Mittelalter existierte am Lehminger Dorfplatz eine Braustätte mit Taverne. Wie es in den meisten fränkisch geprägten Orten üblich war, gruppierten sich am Dorfplatz neben Kirche und Pfarrhaus auch der zur Kirche gehörende Widumshof, eine Schmiede, der Meierhof, ein paar große Bauernhöfe und das Wirtshaus, das 1810 die Haus-Nummer 42 bekam.

Erst seit 1618 aber haben wir genaue Kenntnis der Besitzer dieser Tafernwirtschaft mit eigener Brauerei, die seither viele Wirte hatte. Mit Michael Habermeier und Bastel Kaußler gibt es zwei Kurzzeitbesitzer, ehe ab 1640 Hans Caspar Zink aus Oettingen das Anwesen übernimmt. Sein Sohn Georg Zink kauft nach dem Tod seines Vaters von den Miterben die Wirtschaft, Brauwerk, Malz, Hopfen, Zinn- und Kupferhausgeräte in Lehmingen, überlässt die Wirtschaft aber 1679 seinem Schwager Tobias Huber, weil es seiner Frau als Städterin im Dorf nicht gefällt. In den nächsten gut 100 Jahren wechseln sich weitere fünf Familien als Besitzer ab, ehe am 30.04.1812 ein Joh. Georg Roth das Anwesen kauft und dieses 1844 an seinen Sohn Friedrich Roth weitergibt. Dessen Name ist heute noch an einem Türsturz des dazu gehörigen Hofes (Nr. 41) verewigt.

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