Einmal Hochfeld, immer Hochfeld
Der erste Dienstag an unserem mobilen Schreibtisch: Wir hören Geschichten von früher, diskutieren über Bilder von heute und erfahren von der identitätsstiftenden Kraft einer Schule. Die Neugier auf den Stadtteil ist geweckt
„Drei Milchläden gab’s damals noch im Hochfeld“ … „Ja, wo man gepumpt hat“ … „Da vorne waren die Bäcker“... „Jetzt haben wir gar nix mehr hier“ … „Die werben mit Stadtmitte, wenn sie hier Wohnungen verkaufen“ … „Wir haben als Kinder hier die Bauern geärgert, war ja alles grün und frei.“ … „Also, ich wohne gerne hier“ … „Die Türken bleiben doch lieber unter sich.“ … „Das Kino? Gibt’s schon ewig nicht mehr.“ Aus solchen Gesprächsfetzen, aus Erzählungen, die quer über den mobilen Schreibtisch in alle Himmelsrichtungen ausgetauscht werden, formt sich an diesem Dienstagnachmittag ein erstes Bild vom Hochfeld. Jenem Stadtteil, der in nur einem Jahrhundert, angetrieben von der Eisenbahn, aus Grünland und Schafweiden erwachsen ist und heute knapp 10 000 Einwohner zählt.
„9680 sind es genau“, sagt Wilfried Matzke. Der Leiter des Geodatenamtes der Stadt ist einer von vielen, die zur Premiere mit am Tisch sitzen vor der Kerschensteiner Schule, wo wir diesen Sommer unsere Redaktions-Außenstelle einrichten. Jeden Dienstag, bis 6. September. „Das Hochfeld hat leider keinen guten Ruf“, sagt Lydia Theiner. Sie kenne Leute, die sagten, sie wohnten lieber in Göggingen. Blödsinn, denn es sei doch wunderbar im Hochfeld. Mit Vorurteilen über das Hochfeld kennt sich Albert Kaps ganz gut aus. Er hatte selber Vorbehalte, als er vor 15 Jahren als Schulleiter an die Kerschensteiner Schule wechseln sollte. „Ich weiß noch, dass ich freitagmittags hier mal vorbei bin und die Schule sah: Der Putz fiel runter, es sah grausam aus. Da mochte ich nicht hin.“ Kaps sagte ab, ließ sich dann aber doch überreden, verliebte sich in den schönsten und größten Pausenhof der Stadt und lernte die Leute im Hochfeld schätzen. Heute sagt er: „Es war das Beste, was mir hatte passieren können.“
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