Erinnerung braucht einen festen Platz
Die neuen Bürger haben Augsburg nicht nur verändert, sie haben auch ihre eigene Geschichte mitgebracht. Wie lässt sich diese bewahren? Eine Diskussion ist in Gang gekommen
Ein Blick nach London Ost. Hier liegt der Stadtteil Hackney, in dem seit Jahrhunderten erst einmal alle anlanden, die in die Stadt einwandern wollen: Deutsche Gärtner kamen im 18. Jahrhundert, im 19. folgten die indischen Diener der englischen Kolonialherren und die jüdischen Schneider aus Polen, im 20. Jahrhundert kamen Nazi-Flüchtlinge ebenso wie die Arbeiter aus der Karibik. Diese facettenreiche und lange Geschichte der Migration erzählt das Hackney Museum, eine nicht große, aber inhaltlich dichte Abteilung des „Learning Center“ im Stadtteil. Bei freiem Eintritt (wie immer in englischen Museen) informieren sich Mütter mit Kleinkindern, Jugendliche und Senioren darüber, wie das war, als die Fremden kamen und wie sich Hackney dadurch verändert hat (www.hackney.gov.uk).
So oder so ähnlich könnte es bald auch in Augsburg sein, wenn sich durchsetzt, was Vertreter von Migrantenvereinen, Mona Rother vom städtischen Büro für Interkultur, Kulturbürgermeister Peter Grab, Ex-Kresslesmühlen-Chef Hansi Ruile, der Uni-Historiker Prof. Günther Kronenbitter und andere derzeit in ihren Köpfen bewegen: ein Museum oder eine Dauerausstellung der Migration. Augsburg, die Stadt mit ihrem mittlerweile hohen Anteil an migrantischen Bürgern, hat diese Erinnerung dringend nötig, darüber sind sich die Akteure einig, die sich kürzlich in der Stadtbücherei trafen. Nach einer grundlegenden Tagung im vergangenen Herbst soll nun die Erinnerung an die Migration in realistische Bahnen gelenkt werden, sagte Ruile, der sich von Grab hat engagieren lassen, dafür der Motor zu sein. Er kündigte an, zumindest den Einstieg in ein Migrationsmuseum möglichst bald erreichen zu wollen: „Wir sind ungeduldig!“
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