Erschrocken bei der Wahl
Im 95. Jahr seines Bestehens stand der Verein auf der Kippe. Ein neuer Vorsitzender wurde händeringend gesucht. Eindeutig fiel das Votum auf Gabriele Tluck. Die Entscheidung kam aber kurios zustande
Im 95. Jahr seines Bestehens stand der Tonkünstlerverband Augsburg-Schwaben auf der Kippe: Bis zur entscheidenden Vorstandssitzung am 3. Mai hatte sich kein Freiwilliger für das Amt des Vorsitzenden gefunden, erinnert sich die Cellistin Gabriele Tluck. Dabei ist der Tonkünstlerverband Augsburg-Schwaben mit rund 240 Mitgliedern der drittgrößte in Bayern. Er vertritt als regionaler Berufsverband die Musikschaffenden – seien es Pädagogen, Komponisten oder Solisten. Doch nach über 21 Jahren Vereinsleitung hatte der Komponist Richard Heller genug von seinem Ehrenamt. Bis zuletzt fand sich aber kein Nachfolger, die Auflösung des 1919 gegründeten Verbandes stand im Raum.
Daher schlug Gabriele Tluck, die sechs Jahre Schriftführerin des Tonkünstlerverbands gewesen war, eine „anonyme Pseudowahl“ unter den Anwesenden vor, „um ein Stimmungsbild zu bekommen“. Das erste Ergebnis war für sie ebenso umwerfend wie die offizielle Wahl daraufhin: Gabriele Tluck wurde beide Male einstimmig gewählt. „Ich bin so erschrocken“, erinnert sie sich. Doch ablehnen wollte sie auch nicht, denn sie wollte den Verein ja vor dem Aus bewahren. So trat die 67-Jährige nolens volens ihr Amt an – inzwischen mehr volens als nolens, auch wenn sich der Vorsitz als Vollzeit-Job entpuppte: Sie habe einen „riesigen E-Mail-Verkehr“, dazu ebensolchen Verwaltungsaufwand. Schließlich ist sie vom Künstlervertrag bis zur Konzertvorschau für alles zuständig. „Es gibt so viel zu tun“, erzählt sie – trotz dem engagierten und erfahrenen Vorstandsteam, das ihr zur Seite steht.
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