Es war richtig, ein Kraftwerk in den bestehenden Hochablass einzubauen. Und es ist richtig, eine Fischtreppe anzulegen. Die Umsetzung weckt allerdings Zweifel.
Der Bau des Kraftwerks am Hochablass war ein richtiger Schritt der Stadtwerke. Das Wasser des Lechs 7,5 Meter tief ungenutzt in die Tiefe stürzen zu lassen, wäre in Zeiten der Energiewende nicht vertretbar gewesen. Das Hochablasskraftwerk war einer von wenigen größeren Kraftswerksneubauten überhaupt in Bayern in den vergangenen Jahren – denn neue Wehre in Flüssen sind aus ökologischen Gründen nicht mehr erlaubt.
Unumstritten war das Hochablass-Kraftwerk aber nicht. Während der Planungsphase war sogar ein Bürgerbegehren im Gespräch. Am Hochablass entzündete sich der Streit daran, wie viel Wasser künftig noch übers Wehr fließt. Es ist weniger geworden, aber man verständigte sich auf einen Kompromiss. Dass die Stadtwerke mit der Fischtreppe – die ein ökologischer Gewinn ist – nun deutlich länger brauchen, ist unverständlich. Der Bau des Kraftwerks war trotz Hindernissen termingerecht möglich (weil andernfalls Vergütungen für Strom geringer ausgefallen wären). Ob die Fischtreppe ein Jahr länger braucht oder nicht, hätte niemanden geschert, doch inzwischen sind es im günstigsten Fall fünf Jahre Verzug.
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