Fleißige Leute werkeln am Haus der Puppenkiste
Kein Märchen kommt ohne Handwerker aus. Aber warum strahlen am Schluss immer die Prinzessinnen?
Im Märchen gehören sie zum festen Personal. Ohne Handwerker käme der Gestiefelte Kater nicht an seine Schuhe, hätte sich Hans im Glück als Müllergeselle nicht den Goldklumpen verdient und hätte das tapfere Schneiderlein keinen Arbeitsplatz. „Aber meistens verschwinden die Handwerker im Lauf der Geschichte und man spricht am Ende nur noch von Prinz und Prinzessin“, bedauert Klaus Marschall, der Chef der Augsburger Puppenkiste. Diese Fehlstelle sollte nun die neue, gestern Abend eröffnete Ausstellung im Puppentheatermuseum Die Kiste in der Spitalgasse ausfüllen. Fleißige Handwerker sind die Hauptfiguren in den Kisten-Vitrinen.
Natürlich oft mit einem Augenzwinkern, wie es der verschmitzten Erzählweise der Marionettenbühne entspricht. Schon an der Paradebaustelle im Dachboden gleich beim Eingang hat der aufmerksame Betrachter seinen Spaß. Da pennt im Hintergrund ein erschöpfter Arbeiter in der Schubkarre, ein anderer guckt mit dem Vermesser-Fernrohr aus dem Fenster. Auch der Maulwurf auf seinem Hügel hat den gelben Schutzhelm aufgesetzt. Ein Klosett wackelt auf eigenen Beinen die Treppe hinauf. Ein Unglücksrabe ist in den Betonmischer geraten und wird in der Trommel geschleudert. Derweil ungeniert der Brotzeiter auf der Mauer in seine Knackwurst beißt. Doch es wird auch ernsthaft gewerkelt im neuen Haus: Die Dachdecker, der Schreiner, der Fliesen- und der Parkettleger gehen eifrig ihrer Arbeit nach. Nicht zuletzt geschieht Wunderliches: Warum kniet vor dem Haus betend eine Nonne auf dem Zementsack? Fleht sie um eine rechtzeitige Fertigstellung oder fürchtet sie um die Stabilität des neuen Bauwerks?
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