Für Hafizy geht es heute um alles
Der Afghane musste vor den Taliban fliehen. Jetzt entscheidet ein Gericht, ob er nach Ungarn abgeschoben wird. Davor hat er große Angst
Ratheb Ahmad Hafizy war aus seiner Heimat geflohen, weil ihm seine Arbeit für die westlichen Soldaten zum Verhängnis wurde. Er versorgte die Nato-Truppen in Herat sechs Monate lang mit alltäglichen Dingen. Dort waren Portugiesen, Italiener und Amerikaner stationiert. „Zwar habe ich versucht, es geheim zu halten, bin aber mit dem Transporter in eine Kontrolle der Taliban geraten“, erzählt er. Die veröffentlichten in einem Magazin seinen Namen, verbunden mit der Drohung, ihm den Kopf abzuschlagen. Über dem Artikel sind eine Pistole und rote Farbe zu sehen, die Blut symbolisiert.
Hafizy war sich des Risikos bewusst, das er eingeht, wenn er mit den Nato-Truppen Geschäfte macht. „Ich wollte nach dem Abschluss meines Literaturstudiums meine Familie unterstützen. Mein Vater ist alt und kann deswegen nicht mehr arbeiten“, erzählt er. Nach den Drohungen ging er zum Stützpunkt der ausländischen Truppen und bat um Hilfe. „Sie fühlten sich nicht zuständig und haben mich abgewiesen.“ Dass die Taliban nicht scherzen, habe sich zuletzt bei den Präsidentschaftswahlen im April gezeigt, sagt Hafizy. Selbst in seiner vergleichsweise friedlichen Heimatstadt Herat gab es mehrere Fälle, in denen die Taliban Menschen die eingefärbten Finger abhackten, weil diese ihr Wahlrecht wahrgenommen hatten. Die Farbe wird benutzt, um festzustellen, wer schon gewählt hat.
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