Gericht schickt Zuhälter lange hinter Gitter
Er hat schon deutlich bessere Tage erlebt, der "Highlander". Tage, an denen Gunther H. (43) feiern konnte, seine Frauen hatte und im Rotlichtmilieu von Augsburg eine gewisse Größe war. Gestern, auf der Anklagebank des Landgerichts, war von der Stärke eines "Highlanders", wie man Gunther H. im Milieu nennt, nicht mehr viel zu spüren. Er schwitzte, wirkte unsicher, nervös.
Die dritte Strafkammer hat den 43-Jährigen gestern für sechseinhalb Jahre hinter Gitter geschickt. Das Gericht ist davon überzeugt, dass er als Zuhälter Macht über zwei Prostituierte ausübte. Eine der Frauen arbeitete im Augsburger Großbordell Colosseum, die andere im FKK-Klub Paradise bei Stuttgart. Mit Gunther H. standen drei Männer vor Gericht, die dem 43-Jährigen, der keinen Führerschein mehr hat, vor allem als Fahrer halfen. Sie kamen mit deutlich milderen Strafen davon.
Es war ein langwieriges Verfahren, das gestern mit dem Urteil zu Ende ging. Über fünf Monate hatte sich der Prozess hingezogen, an 14 Verhandlungstagen traf man sich im Strafjustizzentrum. Und es ist ein Prozess, der einmal mehr am Image der angeblich sauberen FFK-Klubs kratzte, die mit Transparenz, Sauberkeit und fairen Arbeitsbedingungen für sich werben. Ausgerechnet ein Vorreiter dieses Trends, Jürgen Rudloff, hatte in Augsburg als Zeuge ausgesagt. Rudloff ist der Chef des Paradise-Clubs bei Stuttgart. Sein Etablissement, ein weitläufiger, nobel ausgestatteter Wellnesstempel, ist immerhin der europaweit größte Klub dieser Art, sagt er. Rudloff hat eine Frauenbeauftragte und beteuert stets, dass die Frauen bei ihm ohne Druck arbeiten.
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