"Ich wurde mit dem sozialen Tod bestraft"
Manchmal spricht Barbara Kohout noch von "uns Zeugen Jehovas". Obwohl sie ausgestiegen ist, oder genauer, ausgeschlossen wurde aus der Wachturm-Gesellschaft. Dennoch: Das "Wir", die Gemeinschaft, war 60 Jahre lang ihr Lebensinhalt. "Da schaltet man nicht so einfach um", sagt sie.
Seit knapp zwei Jahren beschäftigt sich die 72-Jährige sehr kritisch mit der Lehre, die sie jahrelang selbst lebte und verbreitete. Auslöser war ihr Sohn, der nach einer gescheiterten Ehe eine neue Frau fand und die Gemeinschaft verließ. Weil ihr Sohn den Zeugen Jehovas den Rücken gekehrt hatte, hätte Barbara Kohout den Kontakt zu ihm abbrechen müssen. Eine Regel, die sie ebenso wenig verstand, wie die, warum ein Mensch zeitlebens alleine leben sollte. Barbara Kohout begann zu hinterfragen. Damit begann der Zweifel an dem, was noch kurz zuvor Überzeugung gewesen war.
Mit zehn Jahren kam Barbara Kohout aus Jugoslawien nach Deutschland. "Wir hatten das Gefühl, hier nicht erwünscht zu sein. Eines Tages stand ein Zeuge Jehovas vor der Tür. Er war nett zu uns. Da schlossen wir uns ihnen an." Die Religion, sagt die heute 72-Jährige, spielte von da an die wichtigste Rolle in ihrem Leben. Sie wurde Vollzeit-Predigerin, später mit ihrem Mann Sonderbeauftragte der Wachturm-Gesellschaft. "Auch nach der Geburt unserer drei Kinder trafen wir Entscheidungen über Beruf und Lebensmittelpunkt immer im Sinne der Wachturm-Organisation."
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