Ihre Kunst geht an die Schmerzgrenze
Nezaket Ekici stößt mit ihren Arbeiten in Grenzbereiche vor. In Augsburg sind nun Arbeiten von ihr zu sehen
Der Ort ist Verpflichtung: Im Wohn- und Werkhaus des älteren und Geburtshaus des jüngeren Hans Holbein auszustellen, bedeutet für Nezaket Ekici, sich mit den Altmeistern auseinanderzusetzen. Also begab sich die 1970 in der Türkei geborene, seit 1973 in Deutschland lebende und international tätige Performance-Künstlerin zur Staatsgalerie in der früheren Augsburger Katharinenkirche. Dort ließ sie sich die „Kaisheimer Kreuzigung“ von Museumsbesuchern beschreiben. Das um 1500 von Holbein d. Ä. geschaffene Triptychon hängt nun im Holbeinhaus, allerdings als „Lee(h)rstelle“. Das heißt als leere weiße Fläche, im Originalformat gerahmt, wobei die Belehrung des Betrachters durch Audioplayer erfolgt: Was im Kopfhörer an Aussagen der Museumsbesucher zu vernehmen ist, soll zum geistigen „Sehen“ der drei Passionstafeln verhelfen.
Nezaket Ekici hatte Ähnliches schon 2002 in München unternommen – mit Gemälden der Alten und Neuen Pinakothek sowie des Lenbachhauses und mit sich als Museumswärterin. Es war rührend, bei der Augsburger Vernissage des Kunstvereins die herzliche Wiederbegegnung von Ekici mit zwei kleinen Geschwistern zu erleben, der zehnjährigen Elsa und dem 13-jährigen Bruno aus Kutzenhausen. Beide lassen im Kopfhörer vernehmen, dass sie nicht mit Holbein einverstanden sind: Er hätte noch malen sollen, „dass der Jesus wieder erwacht und dass er wieder bei seinen Freunden ist...Vier Bilder dann, drei reichen da irgendwie nicht.“
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