Im Schnürlgehänge am Wolfgangsee
Illusion oder Transparenz auf der Bühne? Darüber muss ein Puppentheater wohl bei jeder Produktion entscheiden - besonders, wenn sie für Erwachsene gedacht ist und vor allem bei scheinbar so unbeschwerter Unterhaltung wie "Im Weißen Rössl". Soll die fröhlich sich ver- und entliebende Miniaturwelt in der Puppentheaterversion von Ralph Benatzkys Revue wie am Schnürchen nach allen Regeln der illusionären Kunst inszeniert werden? - oder übt der Puppen-Strippenzieher sein Metier am seidenen Faden sichtbar aus, spielt er gar mit?
Das Kobalt Figurentheater Lübeck, bestehend aus zwei Spielern, entschied sich für Letzteres und landete beim Publikum im Kulturhaus abraxas einen Volltreffer. Sein "Weißes Rössl", eine aus Poesie und Kalauer, Fantasie und Spielwitz bestehende Mischung, die sich bis in die Puppenphysiognomien hinein an der Fassung der Berliner Bühne "Bar jeder Vernunft" von 1994 anlehnte, eröffnete am Freitagabend das Augsburger Klapps-Puppentheaterfestival.
Gespielt wurde vornehmlich mit Stabpuppen und Silhouetten, in der erotisch aufgeladenen Badeszene auch mit niedlichen Handpuppen. Der Kaiser erhielt Übergröße: Angetan mit einem Zwitter aus Allongeperücke und Dreadlocks als Karikatur des rauschenden Rosshaarbusches auf dem Kaiserhelm übernahm Stephan Schlafke die Rolle des klischeegerecht gütigen Souveräns.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.