Keine Nische mehr zwischen Künstlern und Kunstmarkt
Im Ulrichsviertel richtete Kersten Thieler-Küchle vor 16 Jahren eine Galerie ein. Wegen maroder Bausubstanz, aber auch wegen mangelnden Zuschauerinteresses müssen sie und ihre Kollegen den Raum schließen
Die zwei in der Kirchgasse Nummer 22 gut einsichtigen Fenster der „Galerie 2 Fenster“ geben noch bis 21. Dezember den Blick auf die Ausstellung „Nice“ frei. Ob danach die Fenster zugeklebt werden oder ob der Blick auf die 70 Quadratmeter Ausstellungsfläche ins Leere geht, gehört nicht mehr in den Verantwortungsbereich von Kersten Thieler-Küchle. Diese hatte 1997 die Räume angemietet, um wechselnde Ausstellungen zu kuratieren, und etablierte 2003 „2 Fenster“ als Produzentengalerie für sich und ihre Künstler-Freunde Birgit Fuchs, Herbert Kretschmer, Catalina Mayer, Ulli Sobeck und Gernot Thamm. Für das nun anstehende „Aus“ aber war ausschlaggebend, dass die Bausubstanz des alten Hauses unterm Ulrich laut Galeristin „marode ist“. Die Mängelliste ist lang, Feuchtigkeit das größte Problem.
Zu ihrer vor 16 Jahren mit Elan begonnenen Ausstellungstätigkeit sagt Kersten Thieler-Küchle: „Wir wollten eine Nische finden zwischen dem Kunstmarkt und den Künstlern vor Ort“. Bedauern, dass von der Galeriegemeinschaft dieser Anspruch nicht erfüllt werden konnte, klingt mit in diesem Satz. Woran hat es gelegen? „Zum einen am Ort in der Altstadt, abseits der Museen. Zum anderen am Desinteresse der Augsburger. In den letzten fünf offenen Ausstellungstagen sind gerade mal 18 Besucher gekommen!“, konstatiert Kersten Thieler-Küchle. Was sie an diese Aussage anhängt, stimmt allerdings nachdenklich: „Jedes Café, jede Anwaltskanzlei, Arztpraxen, alle werben mit Kunst, geben professionellen, vor allem aber Hobbykünstlern eine Präsentationsfläche.“ Bilder und Objekte würden nicht immer das Prädikat „Kunst“ verdienen, seien oft bloße Dekoration.
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