Krieg im Namen der Religion
Herfried Münkler erklärt, was vom Augsburger Religionsfrieden für die Integration der Muslime in Deutschland zu lernen ist – und warum der Krieg in Syrien so schwer zu beenden ist
Herfried Münkler hat einen straffen Reiseplan. Am Montagabend analysierte der Berliner Politikwissenschaftler in den Tagesthemen die neuen rechtspopulistischen Protestbewegungen in Deutschland. Am Mittwoch sprach er auf der Frankfurter Buchmesse über sein aktuelles Buch „Die neuen Deutschen – Ein Land vor seiner Zukunft“, das er mit seiner Frau, die in Dresden lehrende Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler, geschrieben hat. Es folgen München und Berlin und zwischendurch, am Dienstagabend, eröffnete er die Jahrestagung zum Augsburger Religionsfrieden. Alltag eben für Deutschlands wohl breitenwirksamsten Politikprofessor.
Doch Münkler ist nicht nur physisch äußerst mobil. Auch sein wissenschaftliches Schaffen zeugt von enormer geistiger Mobilität. Münkler schrieb über „Die Deutschen und ihre Mythen“ ebenso wie über „Die neuen Kriege“. Mit „Imperien“ überzeugte er als Geopolitiker ebenso wie mit „Der Große Krieg“, seinem Opus Magnum über den Ersten Weltkrieg. Kurz: Herfried Münkler ist ein Mann mit einem Riecher für gesellschaftlich relevante Themen. Und er ist ein Wissenschaftler, der keine Angst hat, große Linien zu ziehen. Darum konnte man gespannt sein, was er in der selbst ernannten Friedensstadt Augsburg über die Integration der Muslime in Deutschland zu sagen hat. Denn dies machte er gleich zu Beginn deutlich: Wenn heute von „Religiöser Identität in der pluralen Gesellschaft“, so der Titel der Veranstaltung, die Rede sei, ziele man eigentlich doch immer auf den Islam und die Muslime – nicht zuletzt jene, die seit dem Jahr 2015 zu uns kamen. Implizit müsste es also heißen: Gefährdet der Islam mit seinen Riten und Werten offene demokratische Gesellschaften?
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