Liebte Brecht die Marie A.?
„Dreigroschenheft“ behandelt das Gedicht
Lässt sich über Brechts bekanntestes Liebesgedicht, die „Erinnerung an die Marie A.“ von 1920, noch etwas Neues sagen? Die Germanistin Gudrun Schulz unternimmt es im neuen Dreigroschenheft (Nr. 1/2017). Allein schon deshalb, um Jan Knopfs Einordnung, wenn ein Gedicht Brechts frauenfeindlich sein sollte, dann dieses, zu widerlegen. Knopf kritisiert den „Menschenverschleiß“ darin, das herabwürdigende Gehabe gegen die Liebe und den Zynismus, mit dem die Geliebte vergessen wird.
„Das Gedicht ermöglicht diese, aber auch andere Lesarten“, hält Schulz dagegen. Etwa dass die „stille, bleiche Liebe“, die der Liebende im Arm hält, den Tod einschließt. Die verlorene Erinnerung ginge damit einher. „Dem aber beugt Brecht vor, indem er die Wolke beschwört, die ihn an die Liebe erinnert“, so Schulz. Sie erwägt auch die Germanistenthese: Wärme war es, was Brecht drängte, sich kalt zu stellen. Ein Mittel der Verfremdung hätte er dann in Metaphern wie „im blauen Mond“ und „die stille, bleiche Liebe“ angewendet. Oder ist Marie A. der Typos einer Geliebten, ähnlich der Gottesmutter Maria – zumal Brecht neben der Augsburger Schülerin Marie Rose Amann auch deren Schwester Rosa gemeint haben kann.
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