Mehr als ein Ort
Heimat, mit Texten und Liedern genähert
Der Abend in Brechts Bistro zeigte eins: So individuell der Heimatbegriff empfunden wird, so gut kann trotzdem ein jeder nachempfinden, was andere damit meinen. Etwa wenn Schriftsteller Theodor Storm seine Heimatstadt Husum in dem Gedicht „Die Stadt“ erst als trist und monoton beschreibt, aber dann zu dem Schluss kommt: „Doch hängt mein ganzes Herz an dir, Du graue Stadt am Meer.“ Oder wenn Bertolt Brecht sich im Exil in den USA in seinem Gedicht „Rückkehr“ fragt: „Die Vaterstadt, wie empfängt sie mich wohl? Vor mir kommen die Bomber. Tödliche Schwärme melden euch meine Rückkehr. Feuersbrünste gehen dem Sohn voraus.“ Es sind nachdenkliche Momente, die Sybille Schiller in der musikalischen Lesung „Wir haben hier keine bleibende Stadt“ mit der Auswahl ihrer Texte heraufbeschwor. Sie wurden bei diesem stimmungsvollen Beitrag zum Rahmenprogramm des Friedensfestes von den gefühlvoll vorgetragenen Liedern von Ellensint Brandmiller unterstrichen, begleitet von Heinrich Schiller am Klavier. Das Motto des Abends stammt aus dem Hebräerbrief des Apostels Paulus. Flucht, Vertreibung, Wanderung, Neuorientierung sind urbiblische Themen. Unweigerlich damit verbunden ist die Frage nach der Heimat. Wobei Heimat kein Ort sein muss, wie der Schriftsteller Robert Kroiß betont: „Heimat ist nicht nur ein Wort, Heimat das bist Du und ich.“ (ziss)
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