Mit Paukenschlägen aus der Knechtschaft
Das Friedberger Kammerorchester spielt zum Jubiläum der Grundsteinlegung
„Wer baut, will bleiben“ – der Satz des früheren Bundespräsidenten Johannes Rau drückt eine Situation aus, die einst Realität war. Beim Festkonzert des Friedberger Kammerorchesters anlässlich der Grundsteinlegung der Augsburger Synagoge vor 100 Jahren zitierte ihn Landesrabbiner Henry Brandt: Die jüdischen Bürger fühlten sich 1914 kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Teil der Gesellschaft, als Patrioten. Das „lichte Blau am Himmel“ sollte sich aber – symbolisch – in dunkle Farben verändern, mit kathastrophalen Folgen. Und es gibt, so Brandt weiter, doch noch Zeichen und Wunder, da die prachtvolle Synagoge jetzt wieder mitten in der Stadt steht.
Dirigent Gereon Trier hatte sein Programm auf das Ereignis abgestimmt mit Werken, die durchaus deutsch-jüdische Kultur ausdrücken. Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll gehört zu den berühmtesten Werken der deutschen Romantik. Ludwig Hornung, Konzertmeister bei den Augsburger Philharmonikern, treuer musikalischer Weggefährte seines früheren Orchesterkollegen Trier, war der Solist. Mit geschmeidigem, eher feinem Ton, der nicht die große „Primadonnen“-Geste suchte, integrierte er sein Spiel in die Abläufe eines mit schillernden Farben und lebhaften Zaubersequenzen versehenen Orchestersatzes. Der versierte Kammermusiker und mit allen agogisch-musikalischen Gegebenheiten gestählte Orchesterpraktiker nahm die „Friedberger“ souverän mit, zeichnete mit präziser Technik die filigran-virtuosen Passagenketten. Großer Applaus für ihn und das Orchester.
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