„Mit der Lulu wird es mir nicht langweilig“
Der Schigolch in Augsburgs Neuinszenierung hat mit Bergs Oper Aufführungsgeschichte geschrieben
Wenn sich am Sonntagabend der Vorhang hebt, zur Neuinszenierung von Alban Bergs „Lulu“ am Theater Augsburg, dann wird in der zwar nicht großen, aber auch nicht unbedeutenden Rolle des Schigolch ein Sänger auf der Bühne stehen, dessen Name den Kenner dieser Oper aufhorchen lässt. Franz Mazura – der Bassbariton hat „Lulu“-Interpretationsgeschichte geschrieben. Als 1979 erstmals die von Berg unvollendet hinterlassene Oper mit dem vom Komponisten Friedrich Cerha vervollständigten dritten Akt in einer Aufführung in Paris gegeben wurde, da war auch Franz Mazura mitbeteiligt an der Produktion, nicht als Schigolch, sondern in der zentralen Männerpartie der Oper als Dr. Schön. Die komplettierte „Lulu“ sorgte weltweit für Aufsehen, die Aufführung ist auf Tonträger dokumentiert und wurde mit Preisen überhäuft.
Es muss wohl an den Genen liegen
Die Augsburger Inszenierung ist für Franz Mazura die 21. „Lulu“-Produktion. Elfmal sang er den Chefredakteur Dr. Schön, zum zehnten Mal nun übernimmt er den Clochard Schigolch. Dass er den Wechsel vornahm, hat mit den Jahren zu tun: Mazura ist 87 – wer ihm begegnet, mag es kaum glauben. Ein hochgewachsener Mann von aufrechtem, elastischem Gang, im Gespräch konzentriert und mit der Begeisterung eines Jugendlichen, wo es um Dinge geht, die ihm am Herzen liegen. Gewiss, auch der Fachkollege Hans Hotter sang noch mit 90, dennoch: Wie geht das, noch immer international auf der Bühne zu stehen und zu singen (wenn auch nur noch wenige Partien), wo andere Sänger sich längst aufs Altenteil zurückgezogen haben? Mazura zuckt mit den Schultern: „Das muss“, sagt er, „genetisch bedingt sein.“
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