München-Pendler: Umgerechnet sitzt er 22 Tage pro Jahr im Zug
Für immer mehr Menschen sind Wohn- und Arbeitsort nicht mehr identisch. Für ein gutes Wohnumfeld geht beim Pendeln viel Freizeit verloren. Doch das nehmen Tausende in Kauf.
Moritz von Hofer wird im Jahr 2017 umgerechnet 22 Tage im Zug verbringen. Nicht am Stück, sondern in der Addition seiner Fahrten. Nein, er ist nicht Lokführer in Teilzeit und, nein, er strebt auch keinen Eintrag in ein Rekordbuch an. Moritz von Hofer ist Pendler. Sein Arbeitgeber sitzt in München. Moritz von Hofer wohnt in Augsburg. „Ich kann nicht sagen, dass ich gerne täglich Zug fahre. Aber ich habe mich damit arrangiert“, erzählt der Perfomance Analyst einer Tochtergesellschaft der Société Générale.
Tausende Menschen in Schwaben pendeln täglich zur Arbeit
Ähnlich wie ihm geht es vermutlich auch Tausenden anderen Menschen aus Augsburg, dem Landkreis Augsburg sowie dem Landkreis Aichach-Friedberg, die einer aktuellen Erhebung der Agentur für Arbeit Augsburg nach ihren Arbeitsort nicht am Wohnsitz haben. Insgesamt pendeln 60.267 Menschen aus dem Agenturbezirk aus, 40.697 ein. Allein aus der Stadt Augsburg fahren rund 45.500 Menschen zum Arbeiten an einen anderen Ort. Die meisten von ihnen, nämlich 16.261, müssen in den Landkreis Augsburg, 8613 zieht es wie von Hofer nach München. Aber auch nach Fürstenfeldbruck, Landsberg, ins Donau-Ries oder in den Landkreis Aichach-Friedberg geht für einige Arbeitnehmer die Reise.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"rund 80 Minuten später hat er nach zweimaligem Umsteigen sein Büro erreicht."
Und damit hat er es noch relativ gut. Als ich auf Jobsuche war, hätte ich mit Anschlussöffis laut Recherche nicht selten Fahrzeiten von insgesamt 2 h+ gehabt. Da überlegt man es sich schon, ob man sich überhaupt dort bewirbt. Alleine jeden Tag 4 h fürs Rumfahren auf den Kopf zu hauen ist nicht meine Vorstellung, wie ich meine Freizeit verbringe...
"Manche ziehen gezielt vom Arbeitsplatz weg, weil andernorts die Mieten billiger sind und gehen dann ebenfalls in die Pendlerstatistik mit ein."
Augsburg arbeitet ja schon daran, dass das im Zusammenhang mit München nicht mehr lange ein Grund ist.
"Und sollte der wirtschaftliche Aufschwung in Augsburg anhalten, könnten sie möglicherweise auch bei einem Unternehmen vor Ort einen Stelle finden."
Das wäre mal ein Hinweis an den Freistaat Bayern, die Subentionen vielleicht nicht gar so sehr auf München zu konzentrieren. Arbeitsplätze vor Ort reduzieren den Verkehr auch ganz ordentlich.
"Das könnte dann dem Fachkräftemangel entgegen wirken."
Ähm? Mehr offene Stellen sollen gegen den Fachkräftemangel helfen? Oder mehr (oberes Zitat) die immer noch gleichen Fachkräfte kloppen sich um die immer noch gleich gebliebene Anzahl an Arbeitsplätzen? Irgendwas passt hier in der Logik nicht...
"Eine Option, die für Moritz von Hofer bislang noch ausscheidet. „In meiner Branche finde ich in Augsburg keine vergleichbare Stelle“, sagt er."
Ja! Von wegen Fachkräftemangel. Hier in A gibt es mehr Fachkräfte als Fachstellen, zumindest in gewissen Bereichen. Die Uni und FH vor Ort pumpen halt doch mehr Bewerber als Stellen da sind. Was dann dazu führt, dass die mühevoll herangezogenen Kaufkraftbringer doch irgendwann nach München ziehen, weil die Pendelei auf die Dauer doch beschissen ist. Es müssten Bayern und Augsburg mehr an einem Strang ziehen, damit das mit der lokalen Strukturmiesere auch mal besser wird. Sonst braucht man sich auch nicht wundern, dass der Haushalt ständig so angespannt ist. Irgendwoher müssen die Kohlen zum Ausgeben ja kommen. Fachkräfte, die auch vor Ort einen Job finden, wären dafür eine sehr gute Lösung.