Munition aus Münzgeld
Vor 100 Jahren führte die Waffenproduktion zu Metallmangel. Aus Sammlungen Abgezweigtes füllte 1920 das Kupfermuseum im Wollmarkt.
Bereits lange vor Beginn des Ersten Weltkriegs wurden zur Herstellung von Waffen und Munition Nickel und Kupfer in gigantischen Mengen verbraucht. Zu Kriegsbeginn 1914 hatte die Rüstungsindustrie im Deutschen Reich kaum mehr Vorräte. Da sah sich die Regierung zu einer ungewöhnlichen Beschaffungsmaßnahme gezwungen: Viele Millionen Kupfer- und Nickelmünzen wurden aus dem Verkehr gezogen und eingeschmolzen. Das ab 1902 geprägte 5-Pfennig-Stück wog zwar nur 2,5 Gramm, bestand aber zu 75 Prozent aus Kupfer und zu 25 Prozent aus Nickel. Also verschwand es wie andere Kleinmünzen aus dem Umlauf.
Die Folge: Es herrschte eklatanter Münzgeldmangel. Das brachte den Zahlungsverkehr beim Metzger oder Bäcker in Schwierigkeiten. 1916 bis 1918 ließ die Reichsbank zwar noch offizielle Fünf- und Zehn-Pfennig-Münzen aus Eisen prägen, jedoch längst nicht in ausreichender Menge. Etliche Augsburger Industrieunternehmen behalfen sich zu diesem Zeitpunkt bereits selbst: Sie ließen ab 1916 für den Zahlungsverkehr in ihren Kantinen 5-, 10-, 25- und 50-Pfennig-Scheinchen drucken. Dieses papierene Kleingeld akzeptierten auch Augsburger Geschäfte außerhalb der Firmen. Diese tauschten es in normales Geld.
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