Nach der Tradition einer großen Familie
Im Vereinsheim geht es beim Heimatabend wieder zünftig zu. Trachtler pflegen ihre Spezialitäten.
Markus schaukelt gerne, spielt nach Auskunft seiner Mutter Elvira Wild gerne Ball, versteht es aber vor allem brillant, seinen Charme spielen zu lassen. Wenn der Zweijährige beinahe flehentlich „nur ein Mal“ ruft und auf dem Tablet seiner Eltern die Pfeiltaste drückt, stößt er vergnügt dreimal den Vokal U-U-U aus. Fünf kleine Äffchen erscheinen daraufhin auf dem Monitor, hüpfen auf dem Bett und stoßen sich – es kommt, wie es kommen muss – an einem Brett. Aus einem Mal werden viele Male, bis sich Markus auf dem Arm seiner Mutter vom Besuch verabschiedet und ihm von der Haustüre aus eine Kusshand über die Straße zuwirft.
Markus ist der aktuelle Star der Oberbayerischen Volkstrachtler Augsburg-Lechhausen und auf seine Art unwiderstehlich. Nach Erzählung von Elvira Wild, 34, ist das nichts Ungewöhnliches, weil auf den Jüngsten der auftretenden Vereinsmitglieder immer die besondere Beachtung des Publikums ruht. Die Jugendleiterin, die jeden Freitag von 17 bis 18.30 Uhr im Saalbau Krone mit dem Nachwuchs die traditionellen Tänze trainiert, war sieben Jahre alt, „also deutlich älter“, als sie auf der Bühne den ersten Auftritt absolvierte. So fragte sie ihren Sohn in der Gruppenstunde, ob auch er mitmachen wolle. Markus wollte. Aber meistens habe er schon nach der Hälfte des Tanzes wieder aufgehört. Wie Elvira Wild sagt, geht es nicht um Perfektion bei den Auftritten zu den Heimatabenden, vielmehr ums Mitmachen. Und es stehe die „Freude an der Bewegung“ im Vordergrund, die sich bei Markus gerade in Form des „Bi-BaButzemann“ Bahn bricht, bevor er über die Treppe stürmt. Die Doktorin der Biologie, die heute in einem Ingenieurbüro im UTG in Lechhausen arbeitet, nennt den Tanz aber auch „ein pädagogisches Mittel“. Vor allem die sogenannten Wechseltänze seien eine Herausforderung für die Kleinen. Als Tanzpartnerin von Markus weiß sie, dass er am Ehesten dann aus der Fassung zu bringen ist, wenn er während des Tanzens und Drehens zu einer neuen Partnerin weitergereicht wird. Ansonsten seien kleinere Patzer den Kindern noch nicht peinlich, weshalb es selten Tränen gibt.
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