Ecke Galerie: Neuzüchtungen und Knochenarbeit

VonSybille Schiller

Die Exponate in der Ausstellung „Das kleine Format“ sind nicht groß, aber originell

Auch ein Augsburger Kabarettistenduo ist diesmal bei der 55. Ausstellung „Das kleine Format“ in der Ecke Galerie mit dabei. Nicht als Künstler, sondern als kleine Holzfiguren, zwei 30 Zentimeter hohe Fundstücke aus dem Garten von Wolfgang Schenk. Mit „Herr und Frau Braun“ wurde Schenk der Vorgabe gerecht, dass Bilder, Plastiken und Objekte 30 Zentimeter Höhe und Breite nicht überschreiten dürfen. Wenn jedoch Karin Bauer, die am gestrigen Vernissage-Abend mit dem Arno-Buchegger-Preis (500 Euro) ausgezeichnet wurde, ihre fünfteilige Arbeit „Just Colour 1 und 2“ versetzt an die Wand hängt, hat dies einen besonderen Reiz.

Für die Schau 2015 ist festzuhalten, dass sich die 142 Einreichungen von 72 Künstlern durch hohe Qualität auszeichnen. Das gilt nicht nur für bestens bekannte Ecke-Künstler wie die 90-jährige Ranne Köhl („Flaschen mit Blume“), für Wilhelm Eger („Selbstbewusst“) , Herbert Dlouhy (Äp I“ und „Äp III“) oder Doris Schilffarth („Durchblick I und II“), das trifft auch für viele Neue in der Künstlervereinigung zu. Da nicht alle namentlich genannt werden können, seien von diesen herausgegriffen Carmen Jaud mit „Geh dichter ran“ (Monotypie auf Foto), Daniela Kammerer („Gassi im Weltall“), Gisela Frank mit ihren sensiblen Arbeiten („Ferner Ort 3 und 4“). Entzückend Christiane Osanns Objektkästen „Food I und II“, originell Brigitte Steiningers „Lass’ den Klick in unserer Stadt“. Hervorzuheben sind auch die Öl-auf-Leinwand-Bilder „Sommer I und II“ von Dorothea Dudek, deren sensible Pinselführung besticht.

Augsburg