Nicht ohne mein schwarzes Haar
Jiwon Kims Spurenbilder aus den Museen dieser Welt
Ich und Rembrandt, Warhol und ich, ich vorm Louvre, die Pinakothek und ich: Viele Museumsbesucher machen Selfies. Auch die junge Künstlerin Jiwon Kim, die an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studierte, fotografiert Persönliches in Museen weltweit. Doch ihr künstlerisches Konzept ist ein minimaler Eingriff, eine Art DNA-Selfie. Die Südkoreanerin drapiert als Verweis auf ihre Anwesenheit und Identität ein schwarzes Haar von sich in die Museums-Szenerie – auf Vitrinen, auf Skulpturen, auf Kataloge – und fotografiert dann dieses Spurenbild.
Was der Betrachter sieht, ist eine feine schwarze, immer anders geformte Linie in jedem Foto. Über einhundert Bilder mit feinen Haarrissen gibt es schon. Zwölf Aufnahmen aus ihrer Serie zeigt Jiwon Kim jetzt in der Fotogalerie „Fotodiskurs“ von Christof Rehm. Die Ausstellung trägt den Titel „Museum“. Den Fotos mit den Haarspuren, die Kim hinterlassen hat, ist eine Skulptur von Minyoung Paik gegenübergestellt. Auch die Absolventin der Akademie der Bildenden Künste in München beschäftigt sich mit der Museumswelt: Ein Postkartenständer ist gefüllt mit Karten aus aller Welt. Der Ständer wird von einem Motor so schnell gedreht, dass nur Verwischtes zu erkennen ist – ein Sinnbild der Bildermassen, die wir in immer weniger Zeit immer flüchtiger sehen. Die Haar-Interventionen Kims entstanden mal mit viel Zeit fürs Drapieren, manchmal heimlich und in Eile. Das Haar reißt sie sich immer erst vor Ort aus.
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