Erlebnismobil: Parcours zeigt die Hürden für Blinde auf

VonMathias Heim

Die Lions-Mitglieder führen vor Augen, warum sie sich für Behinderte einsetzen

Für andere da sein, das wollen die Lions-Mitglieder, die sich noch bis Sonntag auf einem großen Kongress in Augsburg treffen. Hilfe für Blinde, das ist ein großes Anliegen der Organisation. Wie blinde Menschen im Leben klar kommen, davon können sich Sehende ein Bild machen. Das „Lions-Erlebnis-Mobil“ stand gestern auf dem Moritzplatz, heute kommt es am Kongress am Park zum Einsatz. Das Besondere ist: Es ist kleiner Parcours aufgebaut, der Besucher in eine Welt ohne Augenlicht versetzt. Zusammen mit der Christoffel-Blindenmission (CBM) organisieren die Lions das Mobil, das auf Alltagsprobleme von Blinden und Sehbehinderten aufmerksam macht. Ottfried Sannemann, von der CBM, sagt: „Es geht um Sensibilisierung und das Bewusstsein, vor welchen Herausforderungen Blinde täglich stehen.“

Wer sich durch die Hindernisse wagt, erhält zunächst eine Einführung. Dazu gehört der richtige Umgang mit dem Langstock, der nach Aufsetzen einer Spezialbrille zum Einsatz kommt. Die Brille imitiert die Sicht mit fortgeschrittenem grauen Star. Man blickt wie durch eine Milchglasscheibe. Dann geht es über unterschiedliche Untergründe wie Gras oder Steine sowie Stufen und andere Hindernisse. Für die kurvige Strecke benötigen die meisten etwa drei bis fünf Minuten. „Die Leute haben oft ein Aha-Erlebnis, wenn sie hinterher sehend durch den Parcours gehen und bemerken: So kurz ist das bloß?“, sagt Sannemann fest. Dies soll letztlich verdeutlichen, wie schwierig es für Blinde ist, sich zum Beispiel im Straßenverkehr zurechtzufinden. Der Isländer Arni Fridriksson, Delegierter beim Lions Europa Forum in Augsburg, sagt: „Wer den Test macht, sieht, warum wir Lions blinde Menschen unterstützen.“

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