Polizei fasst Gefängnisausbrecher, der nie ausgebrochen ist
Die Bundespolizei glaubt, sie hätte einen Vergewaltiger nach sechs Jahren Flucht endlich gefasst. Doch in Wirklichkeit ist er nie aus der Haft ausgebrochen.
Die Polizisten am Münchner Flughafen dachten, sie hätten einen dicken Fisch an der Angel. Sie kontrollierten am Samstagnachmittag einen 36-jährigen Mann, der mit einer Maschine aus Istanbul angekommen war. Im Computersystem war er als Gefängnisausbrecher vermerkt, gesucht per Haftbefehl. Er hatte im Sommer des Jahres 2005 in Augsburg eine Frau vergewaltigt. Nun vermeldete die Bundespolizei stolz: „Mehr als sechs Jahre hat die bayerische Justiz nach ihm gesucht; war er untergetaucht. Jetzt ist der Deutsch-Türke wieder nach Bayern zurückgekehrt und der Bundespolizei ins Netz gegangen.“
Doch wie war es dem Mann überhaupt gelungen, aus einer Haftanstalt auszubrechen und sich in die Türkei abzusetzen? In der Mitteilung der Bundespolizei hieß es dazu nur, er habe damals offenbar „die Gunst der Stunde“ genutzt und sei „stiften“ gegangen. Eine Nachfrage unserer Zeitung bei der Augsburger Staatsanwaltschaft ergibt jedoch ein anderes Bild: Der Mann ist demnach niemals aus einem Gefängnis ausgebrochen.
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