Acht Monate alter Jeremy litt wochenlang Hunger
Sindy P. hat ihr wenige Monate altes Kind so vernachlässigt, dass ihm die Kraft zum Schreien fehlte. Die Mutter will davon nichts bemerkt haben. Sollen die Richter das glauben?
Es ist die entscheidende Frage im Prozess gegen Sindy P., 29: Kann es sein, dass eine Mutter es nicht bemerkt, wenn ihr Baby fast verhungert? Die Fotos in den Akten zeigen einen extrem abgemagerten Jungen, seine Haut ist faltig und ledrig. Doch Sindy P. beteuert, sie habe gedacht, ihrem Sohn gehe es gut und er sei „glücklich“. Auch der Psychiater Dr. Richard Gruber, der im Prozess als Gutachter auftritt, kann sich diese Aussage der Mutter nicht so recht erklären. Er ist aber der Ansicht, dass Sindy P. schuldfähig ist und nicht an einem Wahn leidet.
Der Psychiater sagt: „Es ist erstaunlich, was der Mensch sich alles schönreden kann.“ Sindy P. habe womöglich auch nie gelernt, was es bedeutet, eine Beziehung zu führen und ein Kind zu lieben. Ihr fehle der „innere Kompass“. Unter Tränen berichtet die Angeklagte am Montag im Gerichtssaal in Augsburg davon, dass sie als Kind in ihrem Elternhaus Gewalt und sexuellen Missbauch erlebte. Sie habe vergeblich versucht, sich schützend vor ihre Mutter zu stellen, wenn der Vater zugeschlagen habe. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit erzählt die gelernte Metzgereifachverkäuferin auch, wie ihr Vater sie immer wieder missbraucht habe, wenn ihre Mutter abends bei der Arbeit war. Sie habe versucht, die Erinnerung daran mit viel Alkohol zu ertränken.
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