Romanhandlung wird immer schlimmer
Im Literaturkreis Göggingen wird die lockere Diskussion gepflegt
Man muss das Buch, das Thema des Abends ist, nicht gelesen haben, um sich beim Literaturkreis in der Stadtteilbibliothek im alten Rathaus dazusetzen zu dürfen. Manche bekommen hier erst den Anstoß, diesen Roman mal zur Hand zu nehmen. Leiter Marius Müller möchte, dass es nicht wie in der Schule zugeht, sondern eine lockere Atmosphäre herrscht. Nicht jedem gefällt jedes Werk, aber: „Ich habe beim Nachhausegehen noch nie gedacht: Das war jetzt gar nichts“, sagt Ute Ganzenmüller.
Diesmal geht es um J. M. Coetzees Roman „Schande“ von 1999. Die zehn Teilnehmer – überwiegend Frauen – sind sich grundsätzlich völlig einig: keine angenehme Lektüre, aber sie regt zum Nachdenken an. Eine Frau hat das Buch zwei Mal gelesen, ein Mann dagegen nur zwei Kapitel. Eine will sehen, „wie andere Leute leben“, eine andere kann sich mit den Figuren überhaupt nicht identifizieren.
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