Scheußlich, schaurig, schicksalsschwer
Gerhard Seiler gibt bei Shakespeare-Szenen in seinem Figurentheater vollen Einsatz mit Stimme, Spiel und Temperament. Eine lebensgroße Puppe erzeugt magische Momente
Schauspieler oder riesige Puppe? Auf der Bühne thront reglos in sich versunken die Königin in Renaissancerobe. Selbst als sie zum Leben erwacht und sich bewegt, bleibt die Spannung zunächst bestehen. Bis Puppenspieler Gerhard Seiler (Hannover) dieser Königin seine hohe Fistelstimme leiht und im ausverkauften Abraxas am Samstagabend im Klapps-Festival eine Sternstunde des Puppenspiels anbricht.
London im Jahr 1600: Elizabeth I. feiert Geburtstag. Das Alter setzt ihr zu und sie wünscht Aufheiterung. Zum Glück ist Sir Archibald unter ihren Gästen und seine Torte entpuppt sich als niedliches Theaterchen. „Spielt mir meinen Shakespeare, aber in Eile!“, lautet der Befehl. Vielleicht das mit den Hexen? Schon schwirren die scheußlichen Weiber als Stabpuppe durch die Lüfte und raunen ihre Zaubersprüche. Den ehrgeizigen Macbeth, der kerzengerade im Kleid eines römischen Kaisers auftritt, gilt, es unter Blitz und Donner zu bezirzen. Blut soll er vergießen. Schaurig ist die Szene, die Gerhard Seiler von seiner Kanzel herab dirigiert – temperamentvoll die Marionetten führend, lustvoll die Dialoge sprechend und wirkungsvoll Shakespeares Verse im O-Ton deklamierend. Er gibt alles.
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