„Sie war hübsch, und das ist sie heute noch“
Rudolf Schmidt macht seiner Ehefrau Stefanie zum 65. Ehejubiläum ein großes Kompliment
Wenn die Familie Schmidt am Sonntag zusammensitzt, dann feiert sie gleich drei Anlässe: das Jubiläum der Eisernen Hochzeit und die Geburtstage der beiden Eheleute. Stefanie Schmidt wird kommende Woche 87 Jahre alt, ihr Mann Rudolf feiert am Samstag seinen 89. Geburtstag. Dass sich die beiden, aus dem östlichen Sudetenland stammenden Eheleute kennengelernt haben, ist letztlich den schwierigen Verhältnissen der Nachkriegszeit zu verdanken: Sie lebten in Zimmern, die ein Oberhauser in den Zeiten größter Wohnungsnot an Menschen ohne eigene Unterkunft vermietet hat. Stefanie Schmidt stammt aus dem landwirtschaftlich geprägten „Kuhländle“. Die 1929 Geborene konnte wegen der Kriegswirren keinen Beruf erlernen, sondern musste in „kriegswichtigen“ Betrieben arbeiten. Als sie 1945 aus ihrer Heimat „rausgeschmissen“ wurde, landete sie zunächst in Aindling, ehe sie in Augsburg ein Zimmer bekam: „Es kostete 25 Mark, ohne Heizung. Verdient habe ich bei Elbeo 50 Pfennig pro Stunde. Aber ich war dort meine eigene Herrin.“ Außerdem trug sie mehrere Jahre lang die Augsburger Allgemeine aus, um ihren kargen Lohn aufzubessern. Später arbeitete sie bei Siemens in der Registratur.
Nach vier Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft – er spricht bis heute nur von einer „schlimmen Zeit“ – landete auch Rudolf Schmidt in Augsburg und kam zunächst bei seinem Bruder unter. Als gelernter Industriekaufmann fand er bald Arbeit. Dann machte er eine Ausbildung im Schreinerhandwerk und arbeitete bei den Fugger’schen Holzwerken in Wellenburg. Dann ließ er sich zum Straßenbahnfahrer ausbilden und blieb bis zur Rente 40 Jahre in diesem Beruf. Eine Dankesurkunde, vom damaligen Oberbürgermeister Hans Breuer unterschrieben, zählt zu den besonderen Erinnerungsstücken des Ehepaares.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.