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Schicksal
15.01.2019

Skizzen eines Krieges

Gertraud Gebele mit Zeichnungen ihres Vaters Franz Fritz (1906 – 1979), die er in der Ukraine, während seiner Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg erstellt hat.
Foto: Bernd Hohlen

Gertraud Gebele möchte die Zeichnungen ihres Vaters in andere Hände geben. Darin befinden sich Bilder aus der Ukraine. Sie halfen ihm, die Erlebnisse zu ertragen

Vor knapp 40 Jahren starb Franz Fritz. Trotz dieser langen Zeit sind die Erinnerungen an ihren Vater für Gertraud Gebele, 81, immer noch lebhaft. Vor ihr liegt eine alte Mappe mit Zeichnungen und Skizzen. Es ist das zeichnerische Tagebuch ihres Vaters.

Der Stephaner-Schüler und gelernte Bankkaufmann wurde noch mit 35 Jahren in den Zweiten Weltkrieg geschickt. Sein künstlerisches Talent half ihm, seine Kriegs-Erlebnisse in der Ukraine zu ertragen. Während der Vater und Ehemann in der Ukraine war, verloren seine Frau Gertraud und die zwei Töchter bei einem der ersten Luftangriffe auf Augsburg ihr Haus am Lauterlech. Völlig mittellos wurde die Mutter mit ihren Kindern ins Allgäu gebracht. Sie kamen nach Unterthingau. Niemand kann heute nachempfinden, welche existenziellen und seelischen Nöte herrschen, wenn eine junge Familie in alle Richtungen zerrissen wird und nirgendwo Gerechtigkeit eingefordert werden kann. Menschen tragen diese Kriegserlebnisse ein Leben lang in sich. Gertraud Gebele, geborene Fritz, erzählt von ihrer Mutter und von ihrem Vater. Auch ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Krieges erfährt man, dass sich Himmel und Hölle nicht übereinanderlegen lassen. So rätselt Gertraud Gebele bis heute über das abweisende Verhalten ihrer Mutter, ob es ein Ausdruck von Überforderung war? Eine von vielen Fragen, die sie nicht mehr beantwortet bekommt. Der Vater war wie alle Kriegsväter schweigsam. „Nein, er hat dazu geschwiegen“, sagt Gertraud Gebele und das ist noch einmal etwas anderes. Betrachtet man seine Zeichnungen, glaubt man es sofort. Landschaften, Hütten, Bäume, Ortschaften, Dorfansichten. Keine Menschen. Als hätte Franz Fritz mit seinen Mitmenschen abgeschlossen, traut ihnen nicht mehr, will sie aus seinem Leben ausklammern. Mit einem Genickschuss kam Franz Fritz schwer verletzt in ein Berliner Krankenhaus. Er hatte Glück und überlebte. Seinen größten Schatz, seine Skizzen von längst vergangenen ukrainischen Dörfern und Landschaften, konnte er, wie sein Leben, nach Deutschland retten. Nun liegen sie wie eine unerzählte Schicksalsgeschichte vor einem und es kommt eine Ahnung auf, wie sehr Kunst, die Fertigkeit, sich zeichnerisch auszudrücken, hilft, sich von dem Irrsinn zu distanzieren. Beruflich durchbrach Franz Fritz seine Schweigsamkeit. Als erfolgreicher Handelsreisender reiste er kreuz und quer durch Schwaben und Bayern. Den zeichnerischen Rückzug behielt er bei. Er skizzierte auch in Augsburg verschwiegene Winkel, Hinterhöfe, Gebäude und Kirchen. So, wie er es in der Ukraine auch getan hatte. „Mein Vater ist 1979 gestorben. Ganz still und ruhig mit 73 Jahren. So wie er gelebt hat, ist er eingeschlafen“, sagt Gertraud Gebele. Ihr ist anzumerken, dass sie die Erinnerung an ihren Vater ehren möchte, aber sie möchte sich auch befreien. Das Fortgeben kann heilsamer sein als das Behalten. „Es wäre schön, wenn die Mappe mit den Skizzen und Zeichnungen in gute Hände käme. Vielleicht auch in die Ukraine, weil die Welt, die mein Vater skizziert hat, ist ja untergegangen. Die gibt es nicht mehr“, sagt sie.

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