Augsburg: Streit auf dem Christkindlesmarkt um "Schwipsi" und einen Hirsch

VonJörg Heinzle

Streitereien auf dem Augsburger Christkindlesmarkt haben Tradition. Dieses Jahr geht es vor allem um die Almhütte, wobei "Schwipsi" und ein goldener Hirsch eine Rolle spielen.

Schon am Anfang, vor über 500 Jahren, stand ein Streit. Die lange Tradition des Augsburger Chtistkindlesmarktes ist nachweisbar, weil damals die Lebkuchenbäcker, die dort ihr Waren anboten, aneinander geraten sind. Der Stadtrat musste sich in einer Sitzung am 22. Dezember des Jahres 1498 damit befassen; davon gibt es ein Protokoll. Viel geändert hat sich seitdem nicht: Zwist unter den Standbetreibern beschäftigt die Stadt noch immer.

Der Stein des Anstoßes in diesem Jahr: die neue „Almhütte“. Der von Plärrer-Wirt Dieter Held in Zusammenarbeit mit Szenegastronom Harry Winderl betriebene Glühweinstand beim großen Christbaum ersetzt die „Sternenschänke“. Deren Wirtsleute, das Ehepaar Erika und Louis Bartmann-Oelze, haben nach Jahrzehnten aus Altersgründen aufgehört. Dieter Held hat in den neuen Stand kräftig investiert – und ließ im Erzgebirge eine Hütte aus sibirischer Eiche anfertigen. Doch das passt nicht allen seiner Nachbarn auf dem Markt. Wie es heißt, haben sich andere Marktbeschicker beschwert. Der Stand, so lautete die Kritik, entspreche nicht den Gestaltungsregeln und er sei überdies noch größer als erlaubt.

Augsburg Jörg Heinzle Harry Winderl