Süchtigentreff in Wohngebiet: Wie läuft es beim Vorbild in Dortmund?
Das „Café Berta“ in Dortmund soll Süchtige von der Straße holen und ist Vorbild des geplanten Modells in der Augsburger Dinglerstraße. Wie läuft es dort?
Im Frühjahr 2016 machte sich eine Delegation um den städtischen Ordnungsreferenten Dirk Wurm aus Augsburg auf dem Weg nach Dortmund. Es ging ums „Café Berta“. Klingt nach Kaffee und Kuchen, hatte aber einen anderen Hintergrund: Die Delegation wollte sich vor Ort über ein Konzept informieren, das sich ja vielleicht auf Augsburg übertragen ließe: Das Café Berta ist ein Hilfsangebot für die Alkoholiker-Szene der Dortmunder Nordstadt; „Berta“ steht für Beratung und Tagesaufenthalt.
Eine Einrichtung also, wie sie nach dem Willen von SPD-Politiker Wurm auch in Augsburg entstehen soll. Wie berichtet Wie berichtet, soll in der ehemaligen Kneipe „Paparazzi“ in der Dinglerstraße in Oberhausen ein Treff eingerichtet werden, in dem dann Süchtige von der Drogenhilfe und dem Sozialverband SKM betreut werden. Es ist ein Projekt, das von verschiedenen Seiten in der Kritik steht. Wegen der Informationspolitik des Ordnungsreferenten, der lange nicht verraten wollte, wo denn nun der genaue Standort sein soll. Vor allem aber auch, weil die Einrichtung mitten in einem Wohngebiet geplant ist, was einige Anwohner besorgt bis entsetzt (hier mehr dazu). Wurm verwies zuletzt auf das Konzept aus Dortmund, wo es anfänglich ähnliche Diskussionen gegeben habe, der Treff aber mittlerweile angenommen werde.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn der geplanten Einrichtung in der Dinglerstraße ein erfolgreiches Projekt in Dortmund (BERTA) Vorbild war, dann war es extrem ungeschickt, das nicht von Anfang an entsprechend zu kommunizieren.
Hier wie dort bleibt allerdings die Frage, ob es wirklich eine so gute Idee ist, diesen Personenkreis von einem öffentlichen Platz weg zu lotsen - hinein in ein Wohngebiet.
Am öffentlich Platz fühlen sich die Bürger in ihrer Allgemeinheit gestört, obwohl sie sich dort in der Mehrheit überwiegend nur kurz oder vorübergehend aufhalten.
Die Anwohner haben die Problematik dann über viele Stunden in der Woche vor ihrer Haustür, wo sie auch nicht ausweichen können.
Was hätte dagegen gesprochen, beim ehemaligen Spielplatz einen Container aufzustellen, in dem angeboten wird, was in der Dinglerstraße angeboten werden soll.
Die Behauptungen einer Leserbriefschreiberin, die Trinkerszene hätte den Spielplatz verdrängt ist so nicht richtig. Der Spielplatz wurde gar nicht angenommen, weil nicht besonders attraktiv von der Lage her und weil er eh so gut wie immer leer war, gab man ihn für die Leute frei, damit sie nicht immer die Eingangstreppen zum Bahnhof belagerten.
Der Platz ist groß und wird im Süden und Südwesten ohnehin so gut wie nicht genutzt. Dort wäre meines Erachtens der richtige Ort für eine Trinkerstube.
Was sind die Erfolge solcher Einrichtungen?
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Eine Antwort der Bundesregierung von 2016 (die SPD soll da auch debei gewesen sein)
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http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/086/1808601.pdf
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Gemäß der 2012 verabschiedeten Nationalen Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik 2012 zählen Maßnahmen zur Schadensreduzierung zu den bewährten Grundlagen der deutschen Suchtpolitik. Mangels ausreichender Untersuchungen zu den Effekten von „Trinkerräumen“ in Deutschland muss es nach Ansicht der Bundesregierung derzeit offen bleiben, ob solche Maßnahmen zur Reduzierung von alkoholbedingten Schäden beitragen können. Die Entscheidung über die Einrichtung von sog. „Trinkerräumen“ fällt in die Zuständigkeit der Länder und Kommunen. Die Bundesregierung sieht dazu derzeit keine Unterstützungsnotwendigkeit.
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