Tag der Bücher auf der Hochfeld-Piazza
An unserem mobilen Schreibtisch geht es um Literatur. Jakob Maria Soedher alias Ulrich Schönlein haben wir eingeladen, zwei Autoren kommen zufällig vorbei und überraschen uns.
Tag fünf unserer Sommerserie im Hochfeld fühlt sich an wie ein Tag auf einer italienischen Piazza: Entspannt, durchlässig, freundlich, unter einer hellen Wolke aus Worten, Stimmen, Palaver, Gelächter, Gesten und Gesprächsfetzen. Es ist der Tag der Bücher, die aus dem Hochfeld kommen. Da ist der Schriftsteller und Verleger Ulrich Schönlein, der an unserem mobilen Schreibtisch vor der Kerschensteiner Schule ein Heimspiel hat. Schönlein ist der Kopf der „Edition Hochfeld“ (die wir hier hätten erfinden müssen, wenn es sie eben nicht schon gäbe) – und ihr erfolgreichster Autor. Davon erzählt er den gut 30 Leuten, die gekommen sind. Wie üblich sehen wir zu Beginn des fünften Dienstags mit „Kultur aus der Hochfeldstraße“: Die Stühle reichen nicht, wir brauchen mehr Stühle. Und Ulrich Schönlein alias Krimiautor Jakob Maria Soedher hätte mehr Bücher gebraucht als den großen Stapel, den er sowieso schon mitgebracht hat. Binnen fünf Minuten ist der Schreibtisch leer, Schönlein signiert und staunt.
Eine andere Autorin sitzt mit unterm Sonnenschirm. Rosalia Goschi ist mit ihrer Tochter gekommen, die im Rollstuhl sitzt. Die zierliche Frau, geboren 1934 im Banat, lebt seit 48 Jahren im Hochfeld. Mit 80 Jahren, 2014, hat sie ihr erstes Buch geschrieben. Es heißt „Odo und die Zahnfee“ und ist ein illustriertes Kinderbuch. Es beginnt so: „In einem kleinen Auto fuhr der Postbote um die Ecke und brachte ein Paket. Es war weder Weihnachten noch Ostern, auch kein Geburtstag.“ Goschi will darum kein Aufhebens machen – „das ist mein erstes Buch und weitere mache ich, glaube ich, nicht“, sagt sie mit einem feinen Lächeln. Aus dem Werk hat sie öfter im Hochfeld Kindern vorgelesen, und beim Weihnachtsbasar in Sankt Canisius hat sie das Buch verkauft.
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