Theater: Ohne Freistaat geht es nicht
Aus eigener Kraft schafft Augsburg die Sanierung seines Theaters nicht. Ein Kommentar
Die Stadt weiß nicht, wo sie die vielen Millionen Euro für die Theatersanierung hernehmen soll. Da liegt es nahe, in München um Hilfe zu rufen. Es gab bereits Gespräche mit Ministern. Die Augsburger sollen, wie zu hören ist, recht ernüchtert wieder nach Hause gefahren sein. Der Freistaat will sich an der Rettung des Theaters offenbar nicht über Gebühr beteiligen. Das ist erst einmal verständlich. Die Staatsregierung muss sich wirklich nicht vorwerfen lassen, die Stadt bei der Übernahme von Finanzlasten zuletzt im Stich gelassen zu haben. Sie befreite diese von den Millionenkosten der Bibliothek. Das Klinikum, das Stadt und Landkreis finanziell zu erdrücken droht, soll ebenfalls in die Obhut des Freistaates gehen. Können die Augsburger verlangen, dass dieser auch das Theater übernimmt? Es ist eine utopische Vorstellung.
Nun ist es aber so, dass Bayerns drittgrößte Stadt die dreistellige Millionensumme für die Mammutsanierung niemals selbst wird aufbringen können. Das Ende des Dreispartenhauses und damit der Hochkultur in Augsburg? Das kann, das darf nicht sein! Es kann nicht angehen, dass nur der Landeshauptstadt ein großstädtisches Kulturangebot zustehen soll. Ohne Hilfe vom Freistaat kann es fürs Augsburger Theater keine Lösung geben. Es gibt nicht viele kommunal betriebene Häuser von der Größe des Augsburger Theaters. Hier tut sich eine Parallele auf zum Klinikum, das weit über die Stadt hinaus von Bedeutung ist und die Kommunen als Betreiberinnen von jeher überfordert hat. Deshalb sollte der Freistaat der Stadt beim Theater wenigstens mit einer einmaligen Finanzspritze unter die Arme greifen und ihr Hilfe zur Selbsthilfe gewähren.
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