Über die Glatze zu den wirklich großen Fragen
Humorvoll, geistreich, ernst präsentiert sich das junge Augsburger Format. Es schürft tief und unterhält doch dabei
„Stefan hat Glatze.“ Dieser Satz sage alles. Hier lassen sich die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Naturwissenschaft und Philosophie modellhaft diskutieren. Sebastian Hamp, Augsburger, Philosoph, Ethnologe und Archäologe macht es vor: „Die Glatze ist Detail, Beiwerk. Denn: Sie kann nicht ohne Stefan. Stefan hingegen steht für sich, er ist Substanz, nicht nur angehängte Eigenschaft.“ Die Übertragung geht so: Naturwissenschaft beschäftigt sich mit Detailfragen. Sie ist Glatze, kann nicht allein, ist auf andere angewiesen. Stefan aber ist das Wesentliche, das, worauf sich Philosophie konzentriert. Nur sie kann über das naturwissenschaftliche Kleinklein hinaus die Daseinsprinzipien erforschen. Trotzdem und leider, so Hamp auf der Bühne der Soho Stage, haben ökonomisches und naturwissenschaftliches Denken in unserer Gesellschaft das Heft in der Hand. „Sauwichtig“ sei Philosophie höchstens noch dort, wo sie mit Patchwork-Buddhismus, Schwitzyoga und Veganismus verwechselt werde.
Der umtriebige Hamp mit den starken Adjektiven misst sich mit drei weiteren Bewerbern im Augsburger Philosophy Slam. Dieser elfte Wettstreit, organisiert von Studentin Sabina Hüttinger und – wie gewohnt – dem Philosophen und Lebenscoach Gerhard Hofweber, ist ein Selbstläufer. Der Andrang ist groß und die 100 Zuschauerplätze sind schnell vergeben. Hofweber gilt als Erfinder dieses Bühnenformats in Deutschland und machte Augsburg 2008 zum ersten Austragungsort eines Philosophy Slams.
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