Ungewohnter Blick auf die Weihnachtsgeschichte
Der Autor und Islamlehrer Selahittin Demirci hat eine launige Theaterstück aus koranischer Sicht geschrieben und mit Schülern der Kerschensteiner Schule uraufgeführt
Die Weihnachtsfeier steht an. Lustlos debattiert die Klasse auf der Bühne der Kerschensteiner Schule, was ihr Beitrag zu dieser „voll krass langweiligen“ Party sein könnte. Sie blödeln über „Stille Nacht“ vor abgesägtem Baum mit Geschenken drunter. Schnell geht das Flachsen in Provokationen und Klischees über die Religionen über. Ob denn jemand überhaupt wisse, was „wir“ feiern, fragt Sou (Anas Aydin). Osman (Deniz Sevilman), der schon „voll viele Jahre“ hier lebt - „Mann, bin hier geboren“ - erinnert sich an Maria, daran, dass sie immer Kopftuch trägt und auch Muslima sein könnte. Sou winkt ab. Weitere Infos zur „Mutter Gottes“? Die Konzentration der Mitschüler ist immer noch bei Null. „Gibt’s auch Vater Gottes?“, stichelt Ali (Eldar Mujkic).
Regi (Sude Basaran), die Regisseurin, greift schließlich durch. Ihr Vorschlag: Weihnachtsgeschichte. Aber nicht so wie in der Grundschule mit Stall, Ochs und Esel, sondern, wie sie im Koran erzählt wird. Meryem oder auch Maria heißt sie dort in Sure 19, ein Kapitel, das sogar nach ihr benannt ist. Sie wird von einem Geist, der als „wohlgestalteter Mann“ erscheint, schwanger und bringt – fortgeschickt von ihrer Familie – Jesus schließlich unter einer Dattelpalme in der Wüste zur Welt. Ohne Joseph, Krippe und Hirten. Wieder Bedenken, aber auch erstmals Neugier unter den Jugendlichen: Aus dem Koran ein Theaterstück machen?
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