Vermüllte Ufer an Wertach und Lech sorgen für Ärger
Seit die Wertach neue Erholungszonen hat, werden die Probleme mit Abfall größer. Bürger kritisieren auch die Zustände am Lech. Die Zuständigkeiten sind zum Streitfall geworden.
Die Freiluftsaison beginnt, schon sorgen Müllhäufen an den Flüssen für Ärger. Viele Augsburger treffen sich jetzt mit Freunden an Lech und Wertach, auch Tim Martinek. Als er kürzlich an seinen Lieblingsplatz im Kiesbett an der Lechstaustufe Hochzoll kam, musste er mit Schrecken feststellen: „Es sieht aus wie Sau.“ Er fragt sich, warum tut die Stadt nicht mehr, um den Müll in den Griff zu bekommen?
Das Ufer ist jetzt besser zugänglich
Die Probleme mit lästigen und teilweise gefährlichen Abfällen werden besonders an der Wertach immer größer. Das beobachten die Fachleute im Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Es ist eine Folge des groß angelegten Flussumbaus nach dem Konzept „Wertach vital“. Die Wertach wurde damit nicht nur besser gegen Hochwasser gesichert. Die Ufer wurden auch so umgestaltet, dass sie besser zugänglich sind.
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Seit Jahren sammle ich an den Ufern der Wertach Müll. Es ist falsch für die zunehmende Vermüllung hauptsächlich sommerliche Partygäste verantwortlich zu machen. Der Müll, der nach Grillabenden anfällt ist im Bereich zwischen Luitpoldbrücke und Wellenburger Allee ein Problem, aber leider bei weitem nicht das größte. Auch die Zugänglichkeit der Uferböschung spielt keine Rolle, da auch schwer zugängliche Uferbereiche stellenweise besonders vermüllt sind. Es gibt praktisch keine Bevölkerungsgruppe, die nicht ihren Müll an der Wertach abladen würde. Am Schwulenstrich entlang der Lokalbahntrasse sind die Müllberge nicht besonders hoch, dafür besonders eklig. Am gegenüberliegenden Uferabschnitt verpacken Hundehalter die Häuflein ihres Lieblings artig in schwarze Plastiksäckchen, um diese anschließend die Uferböschung hinabzuwerfen, um der Umwelt nicht nur Scheiße sondern auch noch Plastik zukommen zu lassen. Mit Abstand die größten Umweltverschmutzer am Wertachufer sind die Schrebergärtner der Kleingartenanlage Hessenbachstr.-Ost, die Alkoholiker hinter dem Ibis-Hotel bis Tierheim und jene Umweltverschmutzer, die an selbiger Stelle offenbar nachts ganze Wagenladungen Sperrmüll, Bauschutt und sonstigen Sondermüll entsorgen. Diese Uferbereiche sind reinste Mülldeponien, wo sich von großen Regentonnen, Dachpappe, Farbeimer, über Gartenwerkzeuge, in Plastiksäcken verpackter Gartenabfall, Autobatterien, bis hin zu Kleidung praktisch alles findet, was an Abfall entsorgt werden kann. Der Bereich unter der Ackermannbrücke bis zum Tierheim gleicht eher einer Altglashalde, als der Uferböschung eines Flusses. Inzwischen ist die eine Hälfte dieser Müllhalde durch die neu eingerichtete Brückenbaustelle verschwunden. Der Müll wurde nicht etwa aufgesammelt und entsorgt, sondern einfach mit großen Mengen Stein zugeschüttet, in die die neuen Brückenpfeiler eingelassen wurden. Es ist mehr als verwunderlich, dass sich Herr Erben explizit um den relativ wenig verschmutzten Wertachabschnitt zwischen Luitpoldbrücke und Wellenburger Allee kümmern möchte, während ihm die Müllhalden flussabwärts offenbar entweder gar nicht bekannt sind, oder grüne Umweltpolitik inzwischen darauf baut, Müll einfach in Baustellen unterzugraben. Auch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth muss sich fragen lassen, wann und wo es zuletzt gefährliche Gegenstände vom Wertachufer entfernt hat. Ich kann Herrn Gallasch aus dem Stegreif alle Plätze nennen, wo sich oft sogar in unmittelbarer Nähe zu Spielplätzen nicht nur Berge von Glasscherben aufhäufen, sondern benutzte Kondome, Spritzen von Drogenkonsumenten, nebst dazugehörigen blutverschmierten Taschentüchern und Tupfern, etc. das Ufer zieren. Niemand fühlt sich zuständig, niemand hat Geld. Wer nun die Dinge in die eigene Hand nimmt, mehrere Kubikmeter Müll aus einem Uferabschnitt sammelt, diesen leicht anzufahren, verpackt und abholbereit zum nächsten Parkplatz schleppt - wohlgemerkt ehrenamtlich und für alle Beteiligten kostenlos - kann erleben, dass ihm die Stadt Augsburg am Telefon erklärt, man könne diesen Müll nur aus reiner Bürgerfreundlichkeit ausnahmsweise abholen, sei aber eigentlich nicht zuständig. Welche Angebote wünschen all jene Stellen, die zwar von Steuergeldern finanziert werden, aber für nichts zuständig sind und ihre Zeit lieber mit Diskutieren verbringen, darüberhinaus noch? Dass der ehrenamtlich gesammelte Müll von uns auch noch auf eigene Kosten entsorgt wird?
Damit man mal eine Vorstellung davon bekommt, um welche Größenordnungen es hier geht, stelle ich hier mal ein Foto von den gesammelten Werken aus dem Abschnitt zwischen Ackermannbrücke und Tierheim (hinter dem Ibis-Hotel) ein, die ich im März 2014 dort eingesammelt und für den AWS abholbereit neben dem Tierheim deponiert habe. Der Müllberg auf dem Foto zeigt etwa 2/3 des Mülls, den ich insgesamt dort gefunden habe. Mittlerweile sieht es dort wieder genau so aus. Das liegt meiner Meinung nach zum einen daran, dass die Stadt bzw. AWS mangels Zuständigkeit nicht bereit ist, dort Mülleimer aufzustellen und zum anderen, dass die Flussufer in Augsburg zu einer Art anarchistischen Zone verkommen, weil man dort innerhalb von zwei Jahren etwa 0 (Null) Mitarbeiter des Ordnungsamtes antrifft, die dafür sorgen könnten, dass die Leute nicht zu sehr über die Stränge schlagen und dort zu allen Tages- und Nachtzeiten machen, was sie wollen. Stattdessen sehe ich die dort fehlenden Ordnungshüter bei nächtlichen Spaziergängen in der Bürgermeister-Fischer-Straße um 03.30 Uhr sinnlos herumfahren. Sinnlos deshalb, weil alle 5 Minuten dort sowieso schon wechselweise Polizei- und Sicherheitsfirmenfahrzeuge entlang fahren. Mein Vorschlag wäre, die Leute vom Ordnungsamt nicht unnötig im Auto die Luft verpesten lassen, sondern an den Flüssen und anderen Stellen, wo es dringend geboten wäre, endlich für Ordnung zu sorgen. Das "Verschreiben" von empfindlichen Ordnungsgeldern sollte oberste Priorität haben, was mehrere Vorteile hätte: Erstens kann man die Vermüller über Geldstrafen viel besser erreichen, als wenn man an die Vernunft appellieren würde. Zweitens hätte die Stadt Mehreinnahmen in riesigen Ausmaßen, da das Vermüllen der Umwelt in Augsburg ja so eine Art Volkssport zu sein scheint. Drittens könnte man das Auto vom Ordnungamt in der Garage parken und Sprit sparen und viertens: die Mitarbeiter hätten Auslauf an der frischen Luft sowie eine Aufgabe, die sie erfüllen würde.
Mein Vorschlag für speziell diesen Uferabschnitt: Errichtung einer mindestens 3m hohen Benjeshecke aus Grünabfällen der Stadt. So würde nahezu kostenlos ein Biotop für Tiere und Pflanzen geschaffen und die Uferböschung wäre endlich unzugänglich verbarrikadiert.
Dank an Sie und auch an Markus Frowein für Ihre Berichte und vor allem Ihr Engagement.
Es sollte von der Stadt (Stichwort freiwillige Aufgabe) stärker unterstützt werden.
Immerhin wird man in Augsburg nicht wegen illegaler Müllentsorgung angezeigt, wie es mir schon in anderen Städten ergangen ist, als ich Müll aus Naturflächen herausgeholt, an exponierten Stellen als Anschauungsmaterial aufgehäuft und mit Kreidesprüchen, die zu Nachdenken animieren sollten, garniert habe. Auch die Initiative der Stadt Augsburg unter dem Motto "Sauber ist In" finde ich schon mal einen guten Anfang. Natürlich gibt es noch viel mehr, was die Stadt Augsburg machen könnte, u.a. Angebote für mehr Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung der Grünflächen (z.B. die Baumscheibe vor dem eigenen Haus), aber immerhin muss man nicht, wie in manch anderen Orten, bei "A" anfangen. Was alles geht, zeigt Andernach: https://www.youtube.com/watch?v=3C4cLxwMBOk
Danke für Ihre Aufmunterung. Müll sollte nicht nur ein Thema zwischen ökologisch engagierten Umweltschützern und Behörden sein. Jeder von uns produziert Müll und wir alle sind von seinen negativen Auswirkungen betroffen. Der sichtbare Müll in naturnahen Ausflugsgebieten ist lediglich die winzige, wenn auch besonders plakative Spitze des Eisberges. Jeder, der bald im sommerlichen Biergarten sein kühles Helles genießt, sollte sich darüber klar sein, dass er mit diesem, nach deutschem Reinheitsgebot gebrauten Bier, inzwischen auch Müll trinkt - in Form von Mikroplastik. Jeder, der jetzt vor der Saison heimische Erdbeeren kauft, sollte wissen, dass er damit unnötigen Müll verursacht - in Form von riesigen Plastiktunneln, mit denen Bauern ihre Felder wärmen. Jeder, der sich eine überteuerte Wohnung in einem Neubauviertel kauft, weil diese als besonders energiesparend beworben wird, sollte wissen, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um eine Luxus-Öko-Immobilie handelt, sondern um die unverkäufliche Sondermülldeponie der Zukunft, da die meisten dieser Häuser mit Unmengen Styropor isoliert sind - aufgeschäumtes Erdöl, das nicht nur besonders leicht brennbar ist, sondern wegen seiner Struktur auch noch besonders leicht zu Mikroplastik zerfällt. Haben Sie schon mal auf einem Friedhof in die Abfalleimer geschaut, was sich dort an Müll findet? Man könnte sagen, von der Wiege bis zur Bare arbeiten und leben wir inzwischen von, mit und für die Müllhalde - von der vollen Plastikwindel an der Wertach, bis zur nagelneuen Pflanzschale, die am Friedhof weggeworfen wird, weil sie nicht mehr gefällt - ein ganzes Leben für die Mülltonne. Eine stärkere Unterstützung durch die Stadt wäre wunderbar. Sie könnte zuallererst und ohne jedwede Zusatzkosten darin bestehen, die Dienstpläne der Stadtreiniger zu ändern. Momentan verschwindet der Müll, der überhaupt noch an besonders exponierten Stellen aufgesammelt wird, wie durch Zauberhand, täglich im Morgengrauen, als habe er nie existiert. Würden Strassenkehrer den Müll z. B. in der Fußgängerzone mittags beseitigen - zur Haupteinkaufszeit, für alle Augen sichtbar, würden vielleicht mehr Menschen realisieren, welche Dimension das Problem inzwischen erreicht hat. Vielleicht würde dann der ein oder andere ins Grübeln kommen, ob es sinnvol ist, wertvolle Lebenszeit darauf zu verschwenden, mühsam Geld zu erwirtschaften, um es anschließend für Müll auszugeben. Vielleicht würde der ein oder andere irgendwann wieder lernen, des Kaisers neue Kleider abzulegen und einen Scheißdreck wieder als das zu bennen, was er wirklich ist. Denn egal wie lange wir uns einreden wollen er sei Luxus, egal ob wir versuchen, ihn an unsichtberen Orten verschwinden zu lassen, egal ob wir uns so sehr an ihn gewöhnen, dass wir uns sogar in ihm lieben, wie die benutzten Kondome an der Wertach bezeugen - ein Scheißdreck ist und bleibt nichts anderes als ein ganz ordinärer Scheißdreck . Nennen wir ihn so. Und nennen wir uns als das was wir sind - die Schmeißfliegen, die in einem großen Haufen Scheißdreck leben. Selbsterkenntnis ist bekanntlich der beste Weg zur Besserung.
Gern geschehen. Wir machen es für uns alle ...
Da warte ich schon drauf ---
Bei uns an der Lutzsttrasse ist ab dem ersten Sonnentag stets eine Völkerwanderung. Besonders am Wochenende.
Alle 10 Meter wird ein Grill angezündet, obwohl das verboten ist, manchmal sogra auf den Gleisen der Localbahn. Natürlich jede Menge Ghettobooster oder 3er-BMW mit offenen Türen und Mega Stereonlagen. Das Ganze bis nachts um 2 mit dem dazugehörigen, bierseligen Gegröle und Schlägereien . Morgens dann auf dem Weg zum Bus: Kaputte Flaschen ( nicht nur auf dem Weg , sondern auch in der "Badezone", Qualmende Grillstellen mit Alu und Plastikmüll.
Nicht selten sind Präservative zu finden.
Die Polizei kommt auch schon mal vorbei, der scheint das aber eher lästig. Mal verweisen die Pferseer an die Polizei in Göggingen, mal umgekehrt.
Auf dem eigen Balkon zu sitzen ist bei günstigen Wind nur dann ratsam, wenn man einen Zweitjob als Räucherschunken anstrebt. An Schlafen, egal ob bei offenen Fenster (bei sommerlicher Hitze) oder geschlössenen Fenster ( bei sommerlicher Hitze + Einräucherung+ Musikbeschallung+ Geschreie (weiblich) und Gegröle (männlich)) ist da leider wenig zu denken.
Als Anwohner habe ich nichts dagegen, wenn man die Wertach zum Baden- und Sonnenbaden nutzt.
Zum Grillen sollte man dann doch eher auf ausgewiesene Plätze (wie z.B den Autobahnsee) zurückgreifen.
Zum Thema Müll: Das gehört bestraft. Besonders das Problem mit den Flaschen. Denn nicht selten sind dort tagsüber auch Kinder zum Baden und Planschen.
Fehlende Präsenz der Ordnungshüter (es muss ja nicht immer gleich die Polizei sein) bewirkt nur, dass es immer schlimmer wird.
Aus meiner Jugend kenne ich noch den "Feldhüter", der uns auch schon mal am Wickel hatte, wenn wir als Jungens eine Wiese "geflämmt" hatten.
Wäre mal zu Überlegen, ob die wieder einzuführen wären.
Jedenfalls hat es mit "Naturnähe" nicht zu tun. Den Schwarzreiher und den Eisvogel habe ich seit dem Umbau nicht mehr gesehen...
Das selbe Szenario, nur ohne Grill, im Sommer bei uns vor der Haustüre auf einem Parkplatz an einem unserer großen Friedhöfe.
Die Jugend trifft sich zum "Vorglühen" oder was auch immer. Laute Musik aus den Lautsprechern, Bass auf Volldröhnung, Mc Donalds oder sonstiger Schnellfraß und Bier wird in Massen konsumiert, die Abfälle bleiben natürlich liegen die Flaschen werden zerdeppert, die Kippenschachteln zusammengeknüllt und achtlos weggeworden. Man macht es sich gemütlich, es wird geschrien und gelacht und hat eine gute Zeit miteinander. Die Gelackmeierten sind die Anwohner. Fenster auflassen ist nicht und die Polizei interessiert das nicht die Bohne.
Wenn man dann am nächsten Morgen die Hinterlassenschaften der jungen Leute sieht, könnte man kotzen.
Das mit dem Eisvogel ist bloß ein schlechter PR-Gag. Der Eisvogel braucht Steilufer zum Brüten. Durch Wertach Vital wurden die Ufer aufgeweitet und abgeflacht. Also kein Wunder, dass der Eisvogel weg ist. Verwunderlich ist eher die tolle Abbildung vom Eisvogel in einem von diesen (Des-)Info-Pavillions.
Habe letzte Woche einen Eisvogel im Augsburger Stadtwald gesehen. Am Gießer. Steilufer ist dort aber nicht.
Klar muss das nicht sein, gerade im Bereich der Naherholung nicht.
Aber ich denke, insgesamt jammern wir in Augsburg (noch) auf hohem Niveau.
Wie meinte ein Kumpel aus NRW, der, zu Besuch, mit mir durch den wirklich nicht apetitlichen Tunnel der Pferseerstraße lief: "Wow, bei euch ist es aber sauber!"
Gerade für den Wertachbereich Rosenau-/Perzheim kann ich die Vermüllung nicht bestätigen.
Es wäre beispielsweise auch unfair, den Sauberkeitszustand der Innenstadt einer Großstadt am Sa oder So Morgen zu messen.
Darf ich Ihrem Kumpel aus NRW Stellen am Wertachufer und andere Plätze in der Stadt zeigen, die nicht nur schlimmer als jeder Ort in NRW aussehen, sondern durchaus mit dem Strassenrand von Neu Delhi konkurrieren können?
Darf ich Ihnen ein kleines Video zeigen? Es heißt "Das andere Ruhrgebiet" und entstand bei einem Spaziergang ... https://onedrive.live.com/redir?resid=36170114B8D9B515!8510&authkey=!AKrlfRR9d0kotjk&ithint=video%2cmp4
Viel Spaß beim Anschauen und noch einen schönen Abend.
Ich verstehe eines nicht: Diese Leute wollen doch sicher auch an einem sauberen Ufer spazieren gehen auf einer unvermüllten Kiesbank liegen.... Stört es die denn nicht, wenn überall Müll und Überreste anderer herumliegen? Es wird ja eben nicht weggeräumt, was ich auch nachvollziehen kann, weil das natürlich dazu verleitet zu sagen: Dafür wird ja jemand bezahlt, der soll was tun für sein Geld oder wir wollen doch keine Arbeitsplätze vernichten.
Die Karawane zieht einfach weiter, bis wieder aufgeräumt ist, so einfach ist das.
Irgendwann kommt immer einer, der aufräumt.
Besser kann man es nicht in der gebotenen Kürze auf den Punkt bringen.
Leider kommt an weiten Streckenabschnitten der Wertach, wie an zig anderen Stellen in der Stadt, seit Jahren niemand mehr, der aufräumt. Offenbar ist weiten Teilen der Bevölkerung, die ihren Müll überall verteilen, damit jemand Arbeit hat, noch gar nicht aufgefallen, dass die Arbeitsplätze, die sie auf diese bizarre Weise zu erhalten versuchen, gar nicht mehr existieren, weil sie bereits aus Einsparungsgründen vernichtet wurden.
Das Vermüllungsproblem besteht nicht nur an Wertach und Lech, sondern überall in Augsburg.
Ursache ist einerseits die "Mutti-wirds-schon-wegräumen"-Mentalität vieler Bürger, vor allem der jungen Leute, die ihren Mist einfach fallen lassen und wohl so erzogen worden.
Eine weitere Ursache dürfte aber auch sein, dass von Seiten der Stadt Augsburg über die letzten Jahre hinweg systematisch Abfallbehälter abgebaut wurden - warum auch immer! Dies kann man überall an Wegen in Augsburg beobachten. Man muss ewig laufen, um mal einen Abfallkorb zu finden.
Schön, wenn man die städtischen Mitarbeiter schont, damit diese länger Brotzeit machen können (Ich sehe die Herren immer schon morgens, wenn sie in ihrem Fahrzeug zu dritt sitzen und das erste Frühstück einnehmen oder einfach die Wege abfahren, ohne einmal anzuhalten oder irgendetwas zu tun), aber ein schöner Anblick ist dieser Müll allerortens nun wirklich nicht.
Leider ist der unschöne Anblick der Mülldeponien am Wertachufer ein untergeordnetes Problem. Das Hauptproblem der wilden Müllentsorgung besteht darin, dass sich entlang der Wertach praktisch kein Vogelnest mehr ohne Plastik finden lässt, dass Plastikabfälle, die über Jahre von niemandem aus der Landschaft gesammelt werden, zerfallen und als Mikroplastik in das Grundwasser gelangen, dass Farben, Lacke und anderer Sondermüll im Erdreich versickern und dass insbesondere Kinder durch herumliegende Spritzen von Drogenkonsumenten und benutzte Kondome akut gesundheitsgefährdet sind.
Da können Sie appellieren solange Sie wollen. Typen die ihre Bierflaschen dort zerschlagen werden ihren Dreck nicht mal in aufgestellte Mülleimer entsorgen. Dieses asoziale Verhalten nenn man heute Lifestile und Chillen. Laufen Sie mal an einer Fahrbahn entlang wie es da aussieht, auch nicht besser.
Diese ganzen Typen sollte man tatsächlich aufspüren und jeweils mit 500 Euro Strafe beglücken und vier Wochen Dreck aufsammeln lassen, vielleicht funktionierts dann besser.