Viele sind trotz Arbeit arm
20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten in Augsburg arbeiten unter der Niedriglohnschwelle. Viele von ihnen verlieren ihr Selbstwertgefühl.
Da ist die Friseurin, 25 Jahre alt, vollzeitbeschäftigt in der Steuerklasse 1 mit 40 Wochenstunden und mehr. Sie bekommt ein Monatsgehalt von 1473 Euro brutto. Netto bleiben 1076,23 Euro, dazu kommen etwa 100 Euro Trinkgeld. Für Miete gehen 500 Euro weg, für eine Rate 200, das Fahrgeld schlägt mit 60 Euro zu Buche, das Handy mit 40. Bleiben zum Leben 426,23 Euro. Oder ein kinderloses Paar. Er verdient als Bauzeichner 1300 Euro netto, sie als Krankenschwester in Teilzeit 530 Euro. Nach Abzug aller Unkosten bleiben den beiden 260 Euro im Monat zum Leben.
Oft landen sie in der Schuldenfalle
Auf solche Schicksale wies die Aktionswoche „Arm und überschuldet - trotz Arbeit“ der Schuldnerberatung hin. In Augsburg beteiligten sich Caritas, Diakonisches Werke sowie Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB). Mitarbeiter machten am Rathausplatz auf die Situation von Menschen aufmerksam, die trotz Vollzeitbeschäftigung und Mindestlohn von dem, was sie verdienen, nicht leben können, in die Schuldenfalle geraten. Auch ein fehlender Schulabschluss, Arbeitslosigkeit, befristete Beschäftigungen und Minijobs können Ursachen für Überschuldung sein. Auch die Not vieler Familien, denen trotz Gehalt und Kindergeld das Einkommen nicht reicht, war ein Grund, auf die Straße zu gehen . Nach Erfahrung von Rainer Storf, Schulden- und Insolvenzberater bei der Caritas, gehen die Betroffen selbst nicht an die Öffentlichkeit, sondern ziehen sich zurück, weil sie sich gesellschaftliche Unternehmungen nicht leisten können.
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