Warum Augsburger Studenten bald studieren müssen wie einst ihre Eltern
Universitäten und die VG Wort streiten sich um Abrechnungen. Ab Neujahr droht Studenten deshalb der Rückschritt ins analoge Zeitalter. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Studenten in Augsburg müssen zwangsweise bald kennenlernen, wie ihre Eltern einst studiert haben. Wer damals einen Auszug aus einem Buch für sein Studium gebraucht hat, für den ging es nach der Vorlesung zur Bibliothek, um sich die Passage zu kopieren. Derzeit haben es Studenten in Augsburg da eigentlich deutlich einfacher - häufig wird die nötige Literatur in "Digicampus", das Intranet der Uni, gestellt. Bislang. Denn ein Streit zwischen der VG Wort und den Universitäten macht das Leben der Studenten ab kommendem Jahr voraussichtlich wieder ein Stück weit komplizierter. Wie genau? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was ist die VG Wort?
Die Verwaltungsgesellschaft Wort - kurz "VG Wort" - ist für Texter das, was die "Gema" für Musiker ist. Sie verwaltet die Tantiemen aus den Zweitverwertungsrechten. Mitglieder sind etwa Journalisten, Roman-Autoren - aber eben auch Autoren von wissenschaftlichen Texten, wie etwa Lehrbüchern. Und um diese geht es in dem Streit.
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Wissenschaftliche Autoren sollten Fachzeitschriften und Lehrbuchverlage boykottieren. Forschung und Lehre wird an Universitäten nämlich auf Kosten des Steuerzahlers betrieben. Veröffentlichungen in Fachzeitschriften bringen dem Autor dann Ruhm und Ehre, aber keinen Pfennig Honorar. Die Fachzeitschrift bezahlt auch nichts an die Universität. Sie bekommt das alles umsonst. Die Bibliothek muss für das Abonnement einer einzigen dieser Fachzeiktschriften aber tausende von Euros pro Jahr bezahlen, was sich, wenn eine Uni hunderte verschiedener Fachzeitschriften bezieht und mehrere Bibliotheken unterhält, echt ins Geld geht. Wenn jetzt der Student auch noch für das Paper bezahlen muss, dann kassiert der Verlag für etwas, dass er selbst kostenlos bekommen hat, von dem, der es kostenlos geliefert hat, gleich doppelt. Und der Steuerzahler bezahlt für die Vorleistung (die Forschung) und eines der Produkte (die Publikation) auch doppelt. Für Verlage von Fachzeitschriften eine Win-Win-Situation. Bei Lehrbüchern ist das etwas anders. Aber auch hier stammen die Informationen, die der Autor in sein Buch hineinschreibt, aus mit öffentlichen Mitteln geförderten Institutionen. Da kräht kein Hahn nach dem Urheber- oder Verwertungsrecht.