Warum die RAF plötzlich wieder ganz nah ist
20 Jahre lang kämpfte der FDP-Politiker Klaus Kinkel gegen die RAF. Nun ist er wieder mit dem Thema konfrontiert. Was eine deutsche Bestseller-Autorin damit zu tun hat.
Keiner bemerkt den bärtigen jungen Mann, der in Rolli und dunklem Anzug die Polizeidirektion am Augsburger Prinzregentenplatz betritt. Unter dem Arm trägt er eine Aktentasche. Er nimmt die Treppen in den dritten Stock, wo er zwei Pappschachteln auf Aktenschränke legt. Dann verlässt er das Gebäude. Wenige Minuten später erschüttern zwei Detonationen das Haus, ihre Wucht durchschlägt die Betondecke zur vierten Etage. Es ist ein Freitag im Mai 1972. Der Terror der Rote Armee Fraktion (RAF) hat Augsburg erreicht.
Knapp 44 Jahre später, an einem Nachmittag im Februar, betritt ein Mann in Anzug und Mantel ein Nürnberger Café. Er ist da, um von einer Vergangenheit zu erzählen, die viele Rückschlüsse auf die Gegenwart zulässt. Mit ruhiger Stimme sagt er einen Satz, der wie kaum ein anderer die Stimmung im Deutschland der 70er Jahre wiedergibt: „Wir hatten damals alle das Gefühl: Herrgott, der Staat wird damit nicht fertig.“ Für Klaus Kinkel, jenen Mann im Café, war die Situation doppelt belastend: Er war nicht nur Bürger, er war selbst Teil dieser ohnmächtigen Staatsmacht.
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