Warum es so schwierig ist, einen Mietspiegel für Augsburg zu erstellen
Ob eine verbindliche Übersicht helfen würde, die steigenden Preise zu senken, ist umstritten. Auch die Parteien sind sich uneins. Jetzt wartet man auf den Bund.
Mieter und Vermieter in Augsburg werden noch länger warten müssen, bis sie eine verbindliche Übersicht darüber haben, was für eine Wohnung in ihrem Viertel an Miete angesagt ist: Ein Mietspiegel für Augsburg ist angesichts der steigenden Preise seit vergangenem Sommer ein Thema, doch die Umsetzung ist nicht so einfach. Die Befürchtung: Der Mietpreisspiegel, der für mehr Transparenz sorgen würde und Wildwüchse verhindern soll, könnte unbeabsichtigt zum Preistreiber werden. Die Stadt will nun zunächst warten, was sich auf Bundesebene tut.
„Ein Mietspiegel bringt Klarheit und Wahrheit“, sagt Bürgermeister Hermann Weber (CSM). Aber weil darin nur neue Mietverträge und Vertragsänderungen der vergangenen vier Jahre berücksichtigt sind, bestehe die Gefahr, dass Mieten in einer Stadt flächendeckend steigen. „In den vergangenen vier Jahren sind die Mieten sicher stärker raufgegangen als in den Jahren zuvor“, so Weber. Trotz der Mietpreisbremse von 15 Prozent in Bayern und der auf Bundesebene im Koalitionsvertrag angepeilten Mietpreisbremse von zehn Prozent für Städte mit angespanntem Wohnungsmarkt seien damit flächendeckende Steigerungen einfacher begründbar, so Webers Befürchtung.
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