Laub im Herbst: Warum sich Blätter im Herbst bunt verfärben

VonDorothea Schuster

Jeder hat es schon gesehen: Im Herbst färben sich die Blätter an den Bäumen bunt und fallen ab. Doch wie kommt das eigentlich?

Die Kastanien sind in einem erbärmlichen Zustand. Die Blätter sind braun, verhutzelt oder schon abgefallen. Schuld ist die Miniermotte, die dem Laubbaum in Deutschland seit Jahren zusetzt. Der Schädling ist für die Kastanie aber nicht tödlich. Auch bei der Esche welken die Blätter. Bei vielen anderen Laubbäumen ist jetzt im Herbst noch alles im grünen Bereich. Die Buchen sind noch überwiegend grün. Es rieselt Bucheckern. Der Waldboden ist voll davon, sagt Hubert Droste, Leiter des Forstbetriebs Zusmarshausen des Waldunternehmens Bayerische Staatsforsten. Darüber freuen sich Rehe und Eichhörnchen. Die Wildschweine finden mühelos Nahrung, was die Jagd zusätzlich erschwert. Denn sie müssen nicht an die sogenannten Kirrungen, wo Futter ausgelegt wird, um sie anzulocken.

Entscheidend dafür, wann die Bäume ihr Laub verlieren, ist der Witterungsverlauf, sagt Dr. Hans-Joachim Klemmt bei der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, zuständig für den Bereich Boden und Klima. Er verweist auf den Extremsommer 2015, der heiß und trocken war. Deshalb sind viele Blätter früher abgefallen. Heuer gab es immer wieder Nässeperioden, die Böden waren gesättigt. Außerdem hatten wir einen schönen und warmen September. Hinzu kommt, dass es bisher keine richtig kalten Nächte gab. Und noch keine Stürme, sagt Droste. Im Garten des Forstbetriebs steht ein mächtiger Walnussbaum. Die Fruchtschalen sind aufgeplatzt, die Nüsse aber noch am Baum – bis sie ein Wind herunterfegt.

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