Was Martin Junge für die Versöhnung tut
Der höchste Repräsentant der Lutheraner erhielt am Samstag im Goldenen Saal den Augsburger Friedenspreis. Was Laudatoren und Vertreter der Kirchen über den Pfarrer sagen
Vor über 200 Gästen übergab Oberbürgermeister Kurt Gribl den Augsburger Friedenspreis an den Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge. Vertreter aus Religion, Kultur, Politik und Wirtschaft verfolgten den zweistündigen Festakt im Goldenen Saal, bei dem der gebürtige Chilene den mit 12500 Euro dotierten Preis in Form der Skulptur „Paxibile“ in Empfang nahm.
Dass die aus Wissenschaftlern, Kirchenvertretern und Politikern bestehende Jury den Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz, César García, für die Laudatio gewinnen konnte, hat Signalwirkung über die protestantisch-katholische Ökumene hinaus. Der Kolumbianer lobte in seiner Rede das erfolgreiche demokratische und unbestechliche Wirken Martin Junges während seiner Amtszeit in Chile zwischen 1989 und 2000. Die Erfolge des Lutherischen Weltbundes im Dialog mit dem Mennonitischen Weltkongress gehen, so García, vor allem auf Junges Engagement zurück. Der Mennonitenführer verwies jedoch auch auf weiteren Diskussionsbedarf. So schreibe Artikel 16 des Augsburger Bekenntnisses seit 1530 die Verdammnis der Täufer fest. Dieser Abschnitt der Confessio Augustana legitimiert „gerechte“ Kriege und verdammt die „Täufer“, die sich schon damals radikal gegen jegliche Gewalt wendeten. Der Text begründet das Zerwürfnis zwischen der Täufergemeinde und den großen Kirchen sowie ihre jahrhundertelange Verfolgungsgeschichte. Auch in ihrer Stellungnahme von 1992 relativierte die lutherische Kirche die Aussagen nur teilweise. Die Verdammnis gelte für heutige Mennoniten nicht mehr, heißt es in dem Papier, für damalige bestehe sie jedoch weiter.
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