Wenn das Einkommen nicht zum Leben reicht
Nirgends in Bayern haben die Menschen so wenig verfügbares Einkommen wie in Augsburg. Deswegen entschied sich der Bayerische Rundfunk, die Diskussionsrunde zum Thema „Arm trotz Arbeit –Wenn’s zum Leben kaum reicht“, aus der Fuggerstadt zu senden. Auf dem Podium von „Jetzt red i“ am Mittwoch saßen die Generalsekretärin der bayerischen SPD, Natascha Kohnen, der Augsburger Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich (CSU) und der Generalsekretär der bayerischen FDP, DanielFöst. Eine Angestellte aus dem Textilhandel berichtete, dass sie eine garantierte Arbeitszeit von 15 Stunden pro Woche habe und der Rest auf Abruf erfolge. Diese Praxis verurteilten Politiker und verdi-Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck. Er beklagte zudem, dass das neue Gesetz zur Leiharbeit wirkungslos sei. Nach neun Monaten sollen Mitarbeiter demnach den gleichen Lohn erhalten und nach 18 Monaten in die Stammbelegschaft integriert werden. „Da wird einfach die Belegschaft ausgetauscht und so die Regelung umgangen“, so Gürlebeck. Dies befürchtet auch Erwin Helmer, Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. Aus Sicht der Textilunternehmerin Sina Trinkwaldernutzen ethisch handelnde Unternehmer das Instrument der Leiharbeit nicht. Sie forderte, Arbeit auf Abruf zu verbieten. Kohnen sagte, die SPD wollte die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen abschaffen, scheitere aber am Veto der Unionsparteien. Kohnen sprach sich zudem für einen höheren Mindestlohn aus. Das kann sich auch Ullrich vorstellen. Ein Gast verwies darauf, dass der Lohn alleine nicht das Problem sei, sondern die Verbindung mit steigenden Lebenshaltungskosten und Mieten. Dass dies immer mehr Probleme mache, beobachtet auch eine Mitarbeiterin der Caritas. „Es ist kein Zufall, dass die Nachfrage bei Tafeln und in Gebrauchtwarenläden größer wird.“ (chmü)
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.